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Schädlingsbefall Schädlingsbefall: Dessaus Wälder bleiben verschont

27.07.2016, 16:38
So sehen sie aus, die Schädlinge.
So sehen sie aus, die Schädlinge. Archiv/ Ute Otto

Dessau - Der asiatische Laubholzbockkäfer an Pappeln und Ahorn-Bäumen taucht in Sachsen-Anhalt vermehrt auf, größtenteils im Raum Magdeburg. Nun wurde dort eine Quarantäne-Zone eingerichtet. Und in Dessau?

Auch hier werden vereinzelt Schädlinge an Baumbeständen gesichtet, sagt Rainer Heide, Waldschutzbeauftragter des Betreuungsforstamtes Dessau. Doch in der Region, erklärt der 64-Jährige, existiere zum Glück kein großer Baumbefall. „Der Frostspanner tritt ab und an im Auewald von Kühnau über Aken bis Klein Rosenburg auf “, sagt der Experte.

Durch sogenannte Leimringe an den Bäumen könne dort das Aufkommen gezielt kontrolliert werden. Eichenschädlinge wie der Eichenprozessionsspinner kommen vereinzelt im Wörlitzer Garten vor, besonders bei Sonneneinstrahlung, also bei Alleen und in Parkanlagen, so Heide.

Welche Schädlinge in Dessau vorkommen

Der japanische Prachtkäfer, der vielerorts für das Eschensterben verantwortlich sei, komme glücklicherweise nicht in Dessau vor. Allerdings werden bestimmte Insekten auch hier beobachtet, damit ein größeres Vorkommen präventiv verhindert werden könne.

Besonders interessant für Käfer und Falter: die Kiefer. „Der Kiefernprachtkäfer tritt auch im Raum Dessau auf, zum Beispiel in der Mosigkauer Heide, allerdings auch eher selten“, so Heide.

Schädliche Falter werden überwacht

Das hänge zum einen mit Dürrephasen und zum anderen mit Blitzeinschlägen zusammen, erklärt er. „Kiefer schädliche Falter wie die Nonne, die Forleule und der Kiefernspinner werden jedes Jahr von uns überwacht“, so der Waldschutzbeauftragte. Ein Mittel stellt dabei eine Lockstoff-Falle dar. In der Region sei vor allem die Dübener Heide für die Falter interessant.

Wenn ein vermehrtes Schädlingsaufkommen besteht, dann meist durch Hitze oder Bewegung, also Brände oder Sturm. „Dann gilt es schnell zu handeln, indem die befallenen Bäume entsorgt werden und den Schädlingen dadurch die Brutstätte genommen wird“, so Heide. Zuletzt sei das in der Region vor zwölf Jahren der Fall gewesen, als ein starker Sturm durch Micheln zog und Dächer sowie Wald und Wiesen zerstörte. (mz/mak)