Schadensregulierung der Allianz-Versicherung Schadensregulierung der Allianz-Versicherung: Verstärkung aus der Hauptstadt
Dessau/MZ. - Merkzettel der Allianz sind dieser Tage auch unter Steinen an den Straßenrändern zu finden. Das ist eine sehr unkonventionelle Art, wie Sie Ihre Kunden ansprechen...
Hertel: In dieser Situation ist auch das ein Mittel, das taugt. Denn wir wollen unsere Kunden gerade jetzt schnell erreichen, ihnen mitteilen, was zu tun ist und wo sie sich im Schadensfall hinwenden können.
Gibt es bereits einen Überblick über den Schaden, den das Hochwasser an Gebäuden aller Allianz-versicherten angerichtet hat?
Hertel: Das können wir erst in ein paar Tagen genauer sagen. Denn viele Betroffene konnten ja noch nicht einmal ihre Häuser betreten und wissen demzufolge nicht, welchen Schaden das Wasser an und in ihren Gebäuden angerichtet hat. Es wartet also eine Menge Arbeit, die sich im Interesse all dieser Versicherten nicht über Wochen hinziehen darf. Jeder von Hochwasser Betroffene muss jetzt schnell an Geld kommen. Nach dieser Maßgabe arbeiten wir. Wir wollen keinen unserer Kunden alleine lassen. Deshalb sind unsere Service-Stationen in der Region vorerst auch sonnabends und sonntags von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Wie viele Versicherte haben sich bis jetzt bei der Allianz gemeldet?
Hertel: Momentan sind rund 1 600 Schadensfälle in der gesamten Region registriert, rund 600 haben wir binnen fünf Tagen seit Sonnabend abschließend regulieren können. Dahinter verbirgt sich ein großer Aufwand. Bis gestern sind 8,4 Millionen Euro an die Geschädigten vor allem aus den Bereichen Jeßnitz und Raguhn ausgezahlt worden.
Diese Vielzahl von Schadensfällen, sind die mit den Mitarbeitern der Filialdirektion überhaupt kurzfristig zu regulieren?
Hertel: Unsere Direktion umfasst die Kreise Dessau, Köthen, Wittenberg, Jessen, Teile von Anhalt-Zerbst und den Kreis Bitterfeld. In diesem Areal arbeiten 100 Innen- und Außendienstmitarbeiter, 120 General- und Hauptvertreter und rund 500 nebenberufliche Mitarbeiter, die jetzt alle gefordert sind und teilweise bereits seit Sonnabend Schadensregulierungen durchführen. Weitere 30 Schadensregulierer und -sachbearbeiter aus Berlin werden uns in diesen Tagen zur Seite stehen.
Heißt das, man kann sich an jeden Allianz-Vertreter wenden?
Hertel: Im Prinzip ja, jeder wird Fragen beantworten und Ratschläge geben. Im Interesse einer zügigen Schadensbearbeitung haben wir uns jedoch entschlossen, die Regulierung zentral vorzunehmen. Spezielle Stützpunkte sind in den Städten Wolfen, Wittenberg, Dessau sowie in Sandersdorf vorbereitet. Außerdem sind viele Mitarbeiter vor Ort. Sie sind in jenen Straßen mit Ständen zu finden, die aktuell von den Behörden freigegeben sind und damit wieder betreten werden dürfen. Im Bereich Wittenberg, vor allem in Elster, ist u. a. ein Allianz-Smart unterwegs. In Dessau-Waldersee wurde gestern ein Informationsbus eingesetzt. Außerdem waren Allianz-Mitarbeiter zu den Einwohnerversammlungen der Walderseer vorgestern und gestern vor Ort anzutreffen. Auch in Pratau oder Annaburg sind wir zu finden.
Was ist mit jenen, die ihre Versicherungspolice auf die Schnelle nicht finden?
Hertel: Kein Problem. Wir brauchen nur Namen und Anschrift der Betreffenden. In der folgenden Nacht checken wir durch, welche Versicherungsverträge diejenigen mit uns abgeschlossen haben.
Viele verfügen über eine Hausratsversicherung. Wie sieht es jedoch mit Überschwemmungsrisiken bei Gebäudeversicherungen aus?
Hertel: Das kann man nicht pauschal beurteilen. Jeder hat einen individuellen Vertrag, der muss eingesehen werden. Überschwemmungsrisiken sind jedoch in der Regel bei der Allianz mit versichert.
Der Text wurde gekürzt. Die vollständige Fassung lesen Sie in der Druckausgabe der Mitteldeutschen Zeitung von Freitag, 23. August 2002.