Sanierung Wasserturm am Lutherplatz: Sanierung Wasserturm am Lutherplatz: Alle 110 Treppenstufen haben Paten gefunden

Dessau - Die Fenster auf der Rückseite des Wasserturms waren Jahrzehnte verschlossen. Und der Putz der Fenstereinfassungen und Schmuckelemente bröckelte - bis vor einigen Wochen: Am neuen Wasserturm am Lutherplatz sind vor wenigen Tagen die Gerüste gefallen.

Zum Vorschein kam ein Fenster, das jetzt im Bauch des Turms für mehr Licht sorgt. Sehen kann man das neue und zugleich schlichte Schmuckstück entweder täglich von außen oder am dritten Advent auch von innen, wenn der Förderverein Wasserturm zum zweiten Mal zum Adventssingen einlädt.

Dann werden die Türen zum Portal geöffnet, wird weihnachtliche Musik erklingen. Und natürlich hofft der Verein, weitere Spenden für die Fortsetzung seiner Bauvorhaben sammeln zu können. „Denn fertig ist der Wasserturm noch lange nicht“, weiß Wilhelm Kleinschmidt, zweiter Vorsitzender des Fördervereins, der sich um die baulichen Belange kümmert. Andererseits schaut Kleinschmidt auf ein gutes Jahr für den Wasserturm zurück: „Wir haben viel geschafft“, sagt er.

Im Sommer erhielt der Verein überraschend vom Landesverwaltungsamt einen Zuwendungsbescheid über 25.000 Euro. Mit diesem Geld und weiteren Mitteln der Stadt konnte unter anderem das vierte und letzte Erkertürmchen an seinen angestammten Platz gehievt werden.

Auch im Inneren liefen die Arbeiten weiter. Inzwischen ist die Treppe, die im Bauch des Turms zu einer zweiten noch zu bauenden Ebene führt, fast vollständig rekonstruiert. „Für jede einzelne Stufe konnten wir Spender gewinnen“, freut sich Kleinschmidt über die Solidarität von Dessauer Firmen und Privatpersonen.

Alle 110 Treppenstufen sind inzwischen verkauft und haben einen Spendenbetrag von 7.400 Euro eingebracht. Die Dessauer Firma Opitz, die den Korrosionsschutz vornahm, unterstützte den Verein mit 3.000 Euro, Die System Dachbau Service GmbH kaufte ein Treppenpodest für 800 Euro. Gesucht werde aber noch ein Pate für das zweite Treppenpodest, dessen Sanierung mit 300 Euro veranschlagt wird.

Elf Jahre baut der Verein bereits am Wasserturm. Die Arbeiten richten sich immer nach den finanziellen Mitteln. 2018 soll die gerade sanierte Treppe nicht mehr ins Leere führen. „Wir hoffen, wir können dann die obere Bühne bauen“, weiß Kleinschmidt, dass ein Statiker zurate gezogen werden muss und sich die Kosten auf rund 25.000 Euro belaufen werden.

Saniert werden müssen außerdem noch vier der insgesamt 68 Turmfenster. Und dann ist da noch das Portal zum Wasserturm, das eine denkmalgerechte Tür erhalten soll.

Eine der größten Investitionen stehen trotzdem noch immer bevor. Der Sandsteinsims wurde vor geraumer Zeit mit Stahlnetzen gesichert, damit die Grünfläche rund um den Turm sicher genutzt werden kann. Irgendwann sollen die Netze fallen und die Arbeiten beginnen. Wann das sein wird, steht noch in den Sternen. (mz)