Rundgang in Kleinkühnau Rundgang in Dessau-Kleinkühnau: Ortsbürgermeister im Kampf gegen die Schotterstraßen

Dessau - Die Einladung zum Ortsrundgang mit dem neuen Bürgermeister stieß in Kleinkühnau auf großes Interesse. Acht Herren hatten sich am Amtshaus eingefunden, um die Pläne des Neuen, der in der Ortspolitik ja kein Unbekannter ist, zu erfahren - und um selbst zu sagen, wo ihnen der Schuh drückt. Es wurde ein ausgiebiger und höchst lebendiger Rundgang, der das Notizheft der Reporterin schnell füllte.
Eines vorweg: Sie leben alle gerne in Kleinkühnau und sind stolz auf ihren Ort. Die Infrastruktur sei prima, sogar Bäcker und Fleischer seien da. Unzufrieden sind die Kleinkühnauer aber mit dem Zustand vieler Straßen sowie Geh- und Radwege. „Das können wir nicht mehr hinnehmen“, kündigt Ortsbürgermeister Hendrik Weber hier einen Handlungsschwerpunkt an.
Sieben Straßen im Ort sind Schotterstraßen in einem „miserablen Zustand“
Sieben Straßen im Ort sind Schotterstraßen in einem „miserablen Zustand“, wie die Herren betonen. Unbefestigt und übersät mit Schlaglöchern, ist das Befahren für Autofahrer, Radler und Anwohner gleichermaßen eine Zumutung. Amtsweg und Elsholz sowie der Zufahrtsweg zur Siedlung Bergens Busch werden beim Rundgang angesteuert. „Wir verrecken hier im Dreck“, empfängt Lothar Wagschal im Elsholz die Gruppe. Er kämpfe schon seit Jahren darum, dass die kleine Anliegerstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt wird, erzählt er der MZ.
„Nach zwei Jahren habe ich jetzt die Antwort bekommen, dass nichts verändert werden kann.“ Die Straße sei zu wenig befahren. Derzeit rumpelt indes alle paar Minuten ein Auto durch, denn der Elsholz wird als Ausweichstrecke für die gesperrte Zufahrt vom Am Vorwerk aus genutzt. „Warum wurde die Umleitung nicht durch die Mosigkauer Straße geführt, die ist breit und asphaltiert“, ärgert sich Wagschal über solches Handeln. Aber auch in normalen Zeiten, macht Jürgen Ribbecke aufmerksam, gehe es hier durch die Schule sehr turbulent zu.
Hoch schlagen die Wellen des Zorns auch in der Rosenburger Straße
Hoch schlagen die Wellen des Zorns auch in der Rosenburger Straße. Hier wurde vor einigen Jahren das Parken auf den Fußwegen verboten. Mit der Folge, dass es massive Probleme bei Gegenverkehr und für die Entsorgungsfahrzeuge gibt. „Das wechselseitige Parken gilt im ganzen Ort und funktioniert überall nicht, weil die Straßen alle sehr eng sind“, so Weber, der hier noch mal Diskussionsbedarf mit der Stadt sieht. Für die Schotterstraßen schlägt er das Aufspritzen von Bitumen und Walzen als kostengünstige Variante vor.
Als nicht mehr zumutbar sieht der Ortsbürgermeister die Geh- und Radwege in der Hauptstraße. Die seien derart uneben, dass sie kreuzgefährlich sind. „Die müssten alle gesperrt werden“, sieht Weber hier Gefahr in Verzug. „Hier müssen schnellstens wenigstens die Unebenheiten ausgeglichen werden.“
Das Amtshaus ist neben dem Kreativzentrum des Heimat- und Kulturvereins soziokultureller Anlaufpunkt des Ortes. Hier treffen sich Senioren und Kinder zur Freizeitgestaltung. Letzteres wurde drei Jahre lang im Rahmen des Mehrgenerationenprojektes 58+ von zwei Mitarbeiterinnen gemanagt. Bis zum 31. Juli.
Neue Feuerwache zwischen Groß- und Kleinkühnau gefordert
„Wir hatten die Zusage für die Verlängerung, können aber nicht weitermachen, weil dem Amtshaus e.V. als Träger der Maßnahme die Eigenmittel fehlen“, schildert Weber ein aktuelles Problem.
Dass es mit Amtshaus und Kreativzentrum zwei Treffpunkte im Ort gebe, sei toll, findet Weber. In der Zukunft will der neue Rat die Arbeit beider Vereine zusammenführen, um Synergien nutzen zu können.
Siegfried Janke, der am Ende der Hauptstraße wohnt, wünscht sich zwei verbindliche Regelungen: Für die Entsorgung des Laubs der großen Eichenbäume am Weg und für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. „Damit die Bettelei aufhört.“
Auch die Feuerwehr wird ein Thema, macht Hendrik Weber deutlich. Die Feuerwache befinde sich in Großkühnau und sei von den Bedingungen her nicht akzeptabel. „Das muss eine neue Wache werden und wir wünschen uns einen Standort zwischen Groß- und Kleinkühnau, um die Feuerwehr bei uns wieder mehr integrieren zu können.“ Denn der neue Ortsbürgermeister hat sich das Ziel gesetzt, dass der Ort wieder mehr zusammenrückt. „Wir wollen uns wieder mehr auf uns besinnen.“ (mz)



