Randstad feiert 20-jähriges Jubiläum in Dessau Randstad feiert 20-jähriges Jubiläum in Dessau: Anfang ohne Telefon

Dessau - Das erste Büro? Ein Tisch, ein paar Stühle und kein Telefon. Von der öffentlichen Telefonzelle aus hatte der erste Niederlassungsleiter von Randstad in Dessau den ersten Mitarbeiter, einen Schweißer, vermittelt. 20 Jahre ist es her, dass auf diesen Erfolg hin die Sektkorken knallten. Doch Petra Senst kann sich noch gut daran erinnern und muss schmunzeln über diese Zeit. Gestern tat sie es gemeinsam mit vielen Gästen. Und wiederum gab es einen guten Grund, um anzustoßen, denn Randstad feierte das 20-jährige Jubiläum der Niederlassung Dessau im Fürst-Leopold-Carré.
Der Marktführer Randstad hat deutschlandweit rund 500 Niederlassungen in 300 Städten. In Dessau ist Randstad seit 1994 vertreten und hat seinen Sitz im Fürst-Leopold-Carré. Schwerpunkt der Niederlassung ist die Vermittlung und Überlassung von gewerblichem Personal (Facharbeiter- und Hilfskräfte) sowie kaufmännischen Mitarbeitern und spezialisierten Fachkräften. Aktuell gesucht werden Mechaniker oder Mechatroniker, Zerspanungsfachkräfte, Schweißer, Elektriker, Elektroniker und Elektrofachkräfte, IT-Spezialisten, berufserfahrene Staplerfahrer, Lager- und Montagekräfte und kaufmännische Mitarbeiter. (hth)
Heute kümmern sich gemeinsam mit Niederlassungsleiterin Peggy Hildebrandt zwölf Mitarbeiter, darunter Petra Senst, um die Vermittlung von Arbeitskräften nicht nur in der klassischen Zeitarbeit im Raum Dessau-Roßlau und Zerbst. Randstad ist auch Partner von Unternehmen bei der Personalvermittlung und -beratung. „Rund 380 Zeitarbeitnehmern bietet die Dessauer Niederlassung einen sicheren Arbeitsplatz und interessante Einsätze bei namhaften Unternehmen der Region“, sagt Niederlassungsleiterin Hildebrandt, die seit zwei Jahren den Standort Dessau betreut und zuvor in Bitterfeld-Wolfen tätig war. Die Zeitarbeitnehmer, sagt sie, sind in rund 80 Unternehmen eingesetzt.
Zurückzublicken auf die 20 Jahre und vorauszuschauen in die Zukunft waren gestern Kunden und Vertreter der Verwaltung und Politik eingeladen in die Niederlassung in der Antoinettenstraße. Dabei würdigte Andrea Gebhardt, Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Marketing der Stadt Dessau-Roßlau, auch im Namen von Oberbürgermeister Peter Kuras und Wirtschaftsdezernent Joachim Hantusch, Randstad als wichtigen Arbeitgeber in der Region. „Das Team hat sich erfolgreich vor Ort etabliert.“
Klischee ist nicht passend
Das Klischee, das Personaldienstleistern oftmals anhafte, stellte Gebhardt fest, sei nicht wirklich passend, denn sie spielten eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft. „Personal ist die wichtigste Ressource“, sagte die Amtsleiterin auch vor dem Hintergrund, dass in den Wirtschaftsgesprächen, die OB Kuras in den vergangenen Wochen mit Firmen führte, die Einstellung von Fachkräften das Thema Nr. 1 war. In Dessau-Roßlau aber mache sich der demografische Wandel besonders bemerkbar: es fehle die Generation der Menschen zwischen 25 und 40, und es gibt immer weniger Schulabgänger, jedoch zahlreiche Mitarbeiter, die altersbedingt aus Firmen ausscheiden. Doch nicht nur im Bereich der Zeitarbeit und Arbeitskräftevermittlung sei Randstad ein wichtiger Partner in der Stadt. Der Personaldienstleister engagiere sich auch mit Nadine Franca bei den Wirtschaftsjunioren und sei Sponsor bei der Aktion „Serviceprofi“, wie Gebhardt anerkannte.
Um zum Geburtstag zu gratulieren, kam sie auch nicht mit leeren Händen. Unter anderem überreichte sie einen Kompass: „Nur wer das Ziel kennt, kann richtig steuern. Und nur wer den Weg kennt, kommt zum Ziel“, erklärte sie vor Mitarbeitern und Gästen.
Dessau als Leuchtturm im Osten
Unter ihnen Sylvio Sperling, der vor 15 Jahren Niederlassungsleiter bei Randstad in Dessau war und heute für 100 Randstad-Standorte im Osten Deutschlands verantwortlich ist. „Wir haben es geschafft in Dessau durchzuhalten“, sagte Sperling und bekam Beifall für seine Feststellung, dass Dessau „einer der Leuchttürme“ im Osten ist, aber auch immer ein Brennpunkt vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung. „Wir wollen weitermachen und hoffen, dass wir viel bewegen können. Wir brauchen Beschäftigte, wir wollen unsere Kunden zufriedenstellen.“
Die Branche, blickte Sperling im Gespräch mit der MZ zurück, habe sich in den vergangenen 20 Jahren gewandelt. War damals alles komplett tariflos, so gibt es heute flächendeckende Branchentarife. War vor 20 Jahren die Vermittlung von zwei Leuten ein Großauftrag, so spricht man heute davon, wenn es 150 Mitarbeiter sind. „Wir rekrutieren für Firmen auch Personal“, betont Sperling und spricht von einem hohen Klebeeffekt - das heißt, die Mitarbeiter würden sehr oft von den Firmen übernommen.
Dass Randstad ein fester Arbeitgeber ist, macht Sperling auch an zwei anderen Zahlen fest. Im Osten Deutschlands seien 80 Kollegen seit 20 Jahren dabei. Und 1 400 sind es seit fünf Jahren. (mz)