Radisson Blu in Dessau: Radisson Blu in Dessau: Sauna-Pächter hat zum Jahresende gekündigt

Dessau - Werden Saunagäste ab dem 1. Januar im Hotel Radisson Blu vor verschlossener Tür stehen? Diese Sorge haben Roswitha und Freimuth Böhme, die seit mehr als 20 Jahren Nutzer des Wellnessbereichs im Radisson Blu Fürst Leopold (vormals Steigenberger) sind. „Im Oktober wurden wir durch den Pächter, Herrn Rüdiger Fiedler, in einem Flyer informiert, dass er seinen Vertrag zum 31. Dezember gekündigt hat“, schreiben sie in einem Brief an die MZ.

Die Enttäuschung, so Familie Böhme, war nicht nur bei ihnen, sondern bei sehr vielen Dessauer Bürgern groß. Doch nicht nur das bewegt das Ehepaar. In letzter Zeit fanden in der Sauna auch kleinere Arbeiten statt, wie die Installation von Notausschaltern, die darauf schließen ließen, dass die Sauna nur noch für Hotelgäste und ohne Aufsicht und Betreuung wie Aufguss, Getränke, Zwischenreinigung betrieben wird, denken Böhmes.

Sind also keine Außer-Haus-Gäste mehr im Wellnessbereich erwünscht, sondern nur noch Hotelgäste? „Nein, im Gegenteil“, sagt Julian Tchon, Direktor des Radisson Blu Fürst Leopold. Er bedauert, „dass Herr Fiedler den Pachtvertrag gekündigt hat. Wir hatten in ihm einen sehr zuverlässigen Partner.“
Dem Hotel sei bewusst, dass in der Vergangenheit sehr viele Dessauer den Saunabereich nutzten, „deshalb haben wir uns entschlossen, die Sauna auch weiterhin öffentlich zu betreiben und nicht nur für unsere Hotelgäste“. Allerdings mit Einschränkungen, sagt Tchon. So würden keine Massagen und Kosmetik mehr angeboten wie von Herrn Fiedler und seinem Team. Auch die Öffnungszeit ist ab dem neuen Jahr eingeschränkt. Vorerst können Gäste die beiden Saunen, das Dampfbad, den Whirlpool und auch den kleinen Fitnessbereich montags bis sonnabends von 16 bis 22 Uhr nutzen, sonn- und feiertags von 14 bis 20 Uhr.

Dessauer und auch andere Gäste von außerhalb können Tageskarten an der Rezeption buchen, mit denen sie dann den Wellnessbereich betreten können, erklärt der Direktor. In dem Bereich werde es auch in Zukunft Getränke geben - ein Automat wird dazu aufgebaut, an dem sich die Gäste dann selbst bedienen können. Mitarbeiter aus dem Hauskeeping und dem Service, kündigt Tchon an, werden regelmäßig im Wellnessbereich sein und nach dem Rechten sehen. Zudem werde es zusätzlich an der Spa-Rezeption ein Telefon geben, über das Hotelmitarbeiter erreicht werden können.

Aufgüsse, so wie es Gäste bei Pächter Fiedler und seinen Mitarbeitern gewohnt waren, wird es allerdings nicht mehr geben. Im Sinne der Gäste wurde aber in die Sicherheit investiert, spricht Tchon den Einbau der Notausknöpfe an. Diese Maßnahme wäre aber auch ohne den Weggang des Pächters vorgenommen worden.

„Wir werden schauen, wie es funktioniert“, sagt der Hoteldirektor und hofft, dass die Gäste, die den Bereich in der Vergangenheit genutzt hatten, auch im neuen Jahr wieder begrüßt werden können.

Unterdessen suche das Hotel auch nach einem neuen Pächter. Mit einem Interessenten, der bereits da war, habe man sich aber „leider nicht einigen können“, so Tchon, weshalb das Hotel den Bereich erst einmal alleine betreibt. Anfang des neuen Jahres solle er aber neu ausgeschrieben werden.

Ayurvedische Massagen und Kosmetikdienstleistungen gibt es bei Rüdiger Fiedler, der die Sauna im Hotel nach elf Jahren aus betrieblichen Gründen aufgab, weiterhin. Wie er seine Saunagäste mit einem Flyer informiert, wird er Kunden ab dem 7. Januar in neuen Räumlichkeiten in der Rabestraße 7 begrüßen. (mz)