Radisson Blu Hotel "Fürst Leopold" in Dessau Radisson Blu Hotel "Fürst Leopold" in Dessau: Mit Phantasie wird um die Wette gekocht

dessau - „Das sieht doch schon mal sehr gut aus, besonders die Farbigkeit gefällt mir“, befand Frank Kozlik vom Kochverein Dessau-Anhalt das Gericht, das ihm am Mittwoch im Radisson Blu Hotel „Fürst Leopold“ von Küchenchef Michael Ziehmann serviert wurde.
Mit ihm am Tisch saßen Thomas Wolffgang, Vorsitzender des Kochvereins, und Ralf-Peter Weber von der Regionalmarke Mitteldeutschland - die Jury des 3. Wettbewerbs um das Regionalgericht Anhalt.
Michael Ziehmann stellt sich zum dritten Mal der Jury und hatte auch diesmal wieder Spaß an der Herausforderung. Zum Motto „Tolle Knolle“ war ein Gericht zu kreieren - mit einem vom Kochverein vorgegebenem Warenkorb. Darin befanden sich diesmal Kartoffeln der Sorte Laura, Sellerie, Karotten, Teltower Rübchen und Porree. Ob Fisch, Fleisch oder Geflügel dazu gereicht werden, war frei wählbar.
„Es war schon eine Herausforderung“, wertete Ziehmann die Aufgabe. Er habe versucht, entsprechend dem Motto die Kartoffel und die Rübe in den Vordergrund zu stellen. Geworden ist es ein „Durchlauchtester Leopold“ - angelehnt an den Namen des Hotels und Sebastian Bach, der ein Musikstück gleichen Namens komponierte. Bis alles „von Geschmack und Optik“ harmonisierte, habe er schon eine Weile hin- und her probiert, erzählt der Küchenchef. Mit dem Ergebnis sei er aber durchaus zufrieden.
Der „Durchlauchteste Leopold“ präsentiert sich als Lammröllchen gefüllt mit Zitronen-Karotten, glasierten Safranrübchen und Kartoffel-Thymian-Pfannkuchen. Die drei Herren unterzogen all dem eine genaue Qualitätskontrolle.
Die Verkostung im Radisson Blu ist die fünfte ihrer Art. Eine - in der „Seensucht“ an der Goitzsche - steht noch aus. Dann haben sie die sechs diesjährigen Wettbewerbsteilnehmer getestet. „Alle Gastronomen haben eine eigene Interpretation des Warenkorbs gefunden“, gibt Thomas Wolffgang schon mal ein erstes Lob ab. „Alle Gerichte sind auf einem sehr hohen Niveau.“ Wer am Ende das „Regionalgericht Anhalt 2015“ kreiert haben wird, darüber hat die Jury noch zu entscheiden. „Das dürfte eng werden“, mutmaßt Ralf-Peter Weber. In der zweiten Novemberwoche wird das Geheimnis gelüftet.
Sechs Teilnehmer aus Dessau (3), Bitterfeld, Köthener Raum und Elster - sind freilich keine Massen. Aber es sind mehr als im vorigen Jahr. „Vielleicht haben wir ja 2016 einen Jo Jo-Effekt“, hofft Wolffgang, auf die schon erreichte größere Regionalität blickend. Weitermachen werden sie auf jeden Fall, betont er. „Es ist der richtige Weg, der Gast möchte regionale Gerichte in den Restaurants essen können.“ Michael Ziehmann bestätigt das. Sein 2014er Siegergericht, das auf der Speisekarte steht, ist das mit Abstand am meisten bestellte Gericht. „Dieser Erfolg ermutigt uns, immer wieder Neues zu probieren“, so der Küchenchef. Deshalb werde der „Durchlauchteste Herzog“ auf jeden Fall auf der Karte stehen. Auch wenn er nicht das Siegergericht 2015 wird. (mz)
