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Pumpendefekt am Asid-Graben Pumpendefekt am Asid-Graben: Enormer Wasserdruck zerberstet Abflusssystem

04.02.2003, 18:21

Dessau/MZ/age. - Die Polizei hat am Dienstagmittag die Ermittlungen zur Havarie am Asid-Graben Waldersee abgeschlossen. Damit ist geklärt, weshalb am Sonnabend eine Pumpe versagte, weshalb der Graben an diesem wichtigen Punkt ausgespült worden war und erheblicher Schaden entstand. "Aus unserer Sicht handelt es sich zweifelsfrei um ein mechanisch-technisches Versagen dieser provisorisch errichteten Pumpenanlage", erklärte Dessaus Kripochef Hanno Schulz am Dienstagnachmittag auf einer Pressekonferenz.

Schlauch und Abflussrohr gelöst von der Pumpe - diesen Zustand fanden Deichläufer am Sonnabend vor. Das fließende Wasser muss in der Nacht zum Sonnabend seinen Weg zurück in den Asid-Graben genommen haben. Durch den enormen Wasserdruck wurde der Deich ausgespült. Schließlich hatte auch die Pumpe durch die Versandung ihren Geist aufgegeben.

Die Kripo wurde eingeschaltet, weil sich die Walderseer ein technisches Versagen zunächst nicht erklären konnten. Mittlerweile steht fest, die Kette brach am schwächsten Glied - einem Verbindungsstück zwischen flexiblem Schlauch und Rohren. Drei Tage hatte die Kriminalpolizei vor Ort ermittelt. Bereits am Montag zeichnete sich ab, was nun offiziell ist. Noch am Dienstagvormittag waren sogar Mitglieder des Munitionsbergungsdienstes Magdeburg vor Ort, um nach verlorenen Schrauben zu suchen. Eine Schraube, so Schulz wurde nicht gefunden, dafür aber andere Hinweise, die eindeutig auf eine technische Ursache schließen lassen.

Das Wasser des Asid-Grabens wurde - nach Bedarf - von einer leistungsstarken Pumpe über einen Wall nahe dem Sportplatz gedrückt, um Entlastung für den Ort zu erreichen. 1 100 Kubikmeter Wasser konnten so in der Stunde über den Deich in das tiefer gelegene Gelände gepumpt werden. Der enorme Wasserdruck schließlich hat das Material versagen lassen.

Die Ermittlungsergebnisse stützen sich vor allem auf die genaue Untersuchung des Leitungssystems. Die Rohre waren an der Oberseite zusätzlich verschraubt worden. An der unteren Seite hatte das Wasser diese jedoch bereits wenige Millimeter auseinander getrieben. Die Schrauben konnten der täglichen Beanspruchung über einen längeren Zeitraum nicht standhalten.

Bereits am Dienstagvormittag hatte eine Fachfirma eine neue, eben so leistungsstarke Pumpe gesetzt. Die Schäden, die durch die Havarie entstanden sind, wurden mittlerweile ebenfalls behoben.