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Produkte «von hier» vor dem Rathaus

Von CLAUS BLUMSTENGEL 12.10.2008, 16:50

DESSAU/MZ. - Mit den Angeboten von mehr als 30 Produzenten aus der näheren Umgebung zeigten die Veranstalter - das Biosphärenreservat Mittelelbe,

der Förder- und Landschaftspflegeverein, die Firma Urban Consult, das Eine-Welt-Zentrum und der Energietisch Dessau -, dass man sich mit Gemüse, Obst, Fleisch, Käse, Honig, Brot, Kartoffeln ... . gesund und abwechslungsreich ernähren kann, ohne dass diese Produkte mit Unmengen von klimaschädigendem Treibstoff um die halbe Welt transportiert werden müssen. "Klimaschutz durch kurze Wege", hieß denn auch das Motto der Veranstaltung. Ein regionales Büfett, an das Bürgermeister Karl Gröger die Besucher des Bauernmarktes lud, veranschaulichte die Argumentation.

Von Vielfalt überrascht

Er sei von der Vielfalt des regionalen Angebots überrascht, sagte Gröger während der Eröffnung. Man bekomme heute Produkte aus aller Welt zu kaufen, so würden zum Beispiel Paprika und Weintrauben aus Südamerika in Ungarn, einem traditionellen Anbauland, angeboten, wies Bürgermeister Gröger auf einen Effekt der Globalisierung hin. "Die Verbraucher können mit ihrem Kaufverhalten aber Einfluss nehmen auf kurze Wege der Produkte", so Gröger.

"Sprechen Sie darüber mit ihren Freunden und Bekannten", rief Bernd Dost, Referatsleiter im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, die Besucher des Bauernmarktes auf, für die Angebote der Produzenten aus Dessau und Umgebung zu werben. Dost vertrat bei der Eröffnung die erkrankte Ministerin Petra Wernicke.

Solche Bauernmärkte würden stets gut von den Direktvermarktern angenommen, da müsse man keine Überzeugungsarbeit leisten, sagte der Geschäftsführer des Bauernverbandes Anhalt, Heinz Vierenklee. Mit einer Stroh-Burg für die Kinder habe sich auch die Agrargenossenschaft Mosigkau am Tag der Regionen beteiligt.

Hans Roßdeutscher und Gunter Ecke, zusammen das "Swing-Duo", "Gitte und Klaus" und nicht zuletzt das Kaiserwetter sorgten dafür, dass es trotz des ernsten Themas "Klimaschutz" für die Besucher ein entspannter und unterhaltsamer Nachmittag auf dem Marktplatz wurde. Die lebenden schnatternden Weihnachtsbraten, die Landwirt Matthias Mösenthin vom Geflügelhof Deetz mitgebracht hatte, kleine Ziegen vom Ziegenhof Warnke aus Lindau und einige Ponys waren neben der Stroh-Burg Anziehungspunkt für Kinder. Am Stand des Betreuungsforstamtes Dessau konnten sie zudem Nistkästen bauen.

Premiere für "Elbeburger"

Mit einer Premiere wartete der Förder- und Landschaftspflegeverein "Biosphärenreservat Mittelelbe" auf. Als Alternative zum Angebot internationaler Schnellimbiss-Ketten hat Vereinsmitglied Piroska Patzak den "Elbeburger" kreiert, der erstmals verkauft wurde. Bereitwillig informierte Patzak über die ausschließlich in der Region produzierten Zutaten: Lammfleisch aus der Schäferei Olav Mücke in Riesigk, das in der Fleischerei Matthias Herziger in Radis verarbeitet wird, Schafs- und Ziegenkäse vom Biohof Stefan und Elvira Pfendt aus Pratau, Brötchen von Bäcker Eckhard Große aus Gohrau. Sogar die Gewürzsoße aus Kürbis stammt von hier. Andrea Fidika aus Gohrau stellt sie in ihrem "Blockhaus" nach einem kürzlich entdeckten, uralten Rezept her.

"Der Elbeburger kann von Dresden bis Hamburg angeboten werden", sieht Piroska Patzak große Vermarktungs-Chancen für ihre Erfindung. Den Markenschutz hat der Förderverein bereits beantragt.