Plasmazentrum begeht 15-jähriges Jubiläum Plasmazentrum begeht 15-jähriges Jubiläum: Die treuesten Spender werden geehrt

Dessau - Im Rathauscenter wurde am Samstag ein Jubiläum gefeiert, das von den meisten wohl unbemerkt blieb: Das Plasmazentrum, das sich im dritten Obergeschoss des Einkaufszentrums befindet, beging in einer Feierstunde sein 15-jähriges Jubiläum.
Martina Röder ist eine Mitarbeiterin der ersten Stunde, hat das Zentrum mitaufgebaut und leitet es heute. „Wir sind von Anfang an hier, doch viele wissen das bis heute nicht“, weiß die Leiterin des Zentrums. Dabei kommen pro Woche cirka 800 Männer und Frauen in das Zentrum, um Blutplasma zu spenden. Standen anfangs 25 PCS2-Maschinen zur Plasmagewinnung im großen Spendersaal, gibt es dort heute 35 Spender-Plätze. Betreut werden die Spender von einem 20-köpfigen Team, bestehend aus Krankenschwestern, Arzthelferinnen und vier Ärzten. Dass sieben von ihnen bereits mehr als 10 Jahre dabei sind, macht Martina Röder stolz.
Vor 15 Jahren, erzählt Martina Röder, sei die Plasmaspende noch nicht verbreitet gewesen. „Es war etwas völlig Neues und ein Meilenstein für die moderne Notfall- und Intensivmedizin.“ Gegründet wurde das Plasmazentrum von der Firma Octapharma, die heute insgesamt 13 Plasmazentren in Deutschland betreibt. Aus dem Blutplasma werden Immunglobuline (Antikörper) für die Krebsbehandlung und zur Blutgerinnung bei Verbrennungsopfern hergestellt. „Plasma kann nicht synthetisch hergestellt werden, deshalb braucht es die Spender, um lebenswichtige Medikamente herstellen zu können“, erklärt Röder. Wieviele Präparate aus dem Blutplasma hergestellt werden, vermag Martina Röder gar nicht in Zahlen zu fassen. „Es sind wahnsinnig viele.“
Vom Dessauer Plasmazentrum aus werden die Spenden zunächst nach Wien in die Mutterfirma von Octapharma geschickt, wo sie zu Medikamenten aufbereitet werden. Von dort gehen sie zurück zum Logistikzentrum Octapharma Dessau, von wo aus sie weltweit in Kliniken und Krankenhäuser geliefert werden.
Plasmaspender leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit der Menschen allgemein, sondern auch für ihre eigene. „Wer zu uns kommt, wird zweimal im Jahr gründlich durchgecheckt und vor jeder Spende von einem Arzt angeschaut“, erklärt Martina Röder. Wer gesund ist, kann zweimal in der Woche Plasma spenden. „Da nur ein Teil des Blutes entnommen wird, ist die Plasmaspende schonender als eine normale Blutspende.“ Wieviel Plasma pro Spende entnommen wird, sei gewichtsabhängig und eine Arztentscheidung, so Röder weiter. „Die höchste Menge sind 0,860 Milliliter“.
Da die Spender die wichtigsten Glieder dieser Kette sind, nimmt die Geschäftsleitung von Octapharma Plasma das Jubiläum zum Anlass, die 50 zu ehren, die seit 15 Jahren regelmäßig in das dritte Obergeschoss des Rathauscenters kommen. (mz)