Neustart im Dessauer Süden: Neustart im Dessauer Süden: Edeka eröffnet am Donnerstag im Damaschkecenter

Dessau - Die Handwerker geben sich im Damaschkecenter derzeit sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Hier wurde gemalert, da werden Regale eingeräumt, Kassen an ihrem Platz gerückt, Tiefkühltruhen angeliefert oder Reklame angebracht. Am Donnerstag, 7 Uhr, öffnet in dem Einkaufscenter im Dessauer Süden ein Edeka-SB-Markt. Die Zeichen des Handelsstandortes sind damit auf Zukunft gestellt.

Vor Jahresfrist wurde nicht nur um die Nahversorgung im Bereich Törten gebangt - weil es in der Nähe keinen anderen Markt gibt -, sondern um den gesamten Handelsstandort. Denn Discounter Aldi hatte seinen Rückzug vermeldet. Die Sorge: Der Weggang könnte auch das Aus für die anderen 13 Geschäfte bedeuten. 50 bis 60 Arbeitsplätze hängen daran. Weshalb eine Unterschriftenaktion vom Stadtbezirksbeirat initiiert wurde. Mehr als 2.600 Kunden und auch die Stadtverwaltung wollten den Handelsriesen zum Bleiben bewegen.

Das gelang zwar nicht, dafür aber wurde im Herbst Edeka Minden-Hannover als neuer Mieter vermeldet. Die Mietverträge ab Februar sind unterschrieben, sagte Stefan Ertl, verantwortlicher Manager von FCR Immobilien in München vor vier Monaten. Und: „Wir haben immer an den Standort geglaubt.“

Am Mittwoch vergangener Woche nun hat Edeka den Markt übernommen. „Der Vermieter hat den Fußboden erneuert, die Stromanschlüsse, die Eingangstür und vieles andere mehr“, erzählt Andreas Schaefer, Bezirksleiter von NP, einer Marke der Edeka Minden-Hannover. Hieß es im Vorjahr noch, dass ein NP-Markt im Damaschkecenter eröffnen wird, so hat sich dies erst vor kurzem geändert.

„Jetzt wird es ein Edeka SB“, sagt Schaefer. „Das ist ein Markt der neuesten Generation und der erste dieser Art in den neuen Bundesländern.“ Auf kompaktem Platz - 655 Quadratmeter Verkaufsfläche - soll es mit rund 10.000 Artikeln ein großes Warenangebot geben.

Geführt wird der neue Markt von Sandy Richter. Die 41-Jährige war dabei, als im vergangenen Jahr im Hannover der erste Markt dieser Art eröffnet hatte. Ein Jahr lang war Richter als Teamleiterin mit Sonderfunktion eingesetzt, hatte die Eröffnung mehrerer Märkte in Sachsen-Anhalt und Berlin begleitet. „Doch es ist der erste“, lacht sie, „den ich davon übernehme“. Ihr achtköpfiges Mitarbeiter-Team wurde aus NP-Filialen der Umgebung zusammengestellt. Richter ist es wichtig, dass es erfahrene Mitarbeiter sind: „Die müssen wissen, um was es geht.“

Noch steht nicht alles auf seinem Platz, doch Richter und Schaefer sind sich sicher, dass alles bis zur Eröffnung passend gemacht sein wird. „Am Mittwoch kommt dann noch die Grundreinigung. Die macht alles schnieke“, sagt der Berliner Schaefer. Am Donnerstag dann sollen die Kunden mit einem Fest begrüßt werden.

Dem Termin sieht auch Wolfgang Reinhardt erleichtert entgegen. Der Mann, der im Damaschkecenter ein Raumausstattergeschäft führt, sagt: „Das wird ein Impuls für das gesamte Einzugsgebiet.“ Auch einen Bäcker und einen Fleischer, die nach dem Aldi-Rückgang dem Center den Rücken kehrten, wird es demnächst wieder geben. Dass Händler und Kunden sich für den Standort eingesetzt haben, findet er, das habe sich gelohnt. (mz)