Neueröffnung am Waldbad Neueröffnung am Waldbad: Zurück zu den Wurzeln - "Seeterrassen" wieder geöffnet

Dessau - Georg Gonschor steht relaxt auf der Terrasse und schaut auf den See. „Das ist die schönste Location in Dessau“, sagt er und lässt den Blick schweifen. Nicht nur er, auch seine Gäste können den Blick genießen, denn Gonschor hat vor drei Wochen - ganz ohne große Ankündigung - die ersten Gäste in den „Seeterrassen“ am Waldbad bewirtet. Dass dort wieder auf ist, freut sich der Dessauer, „das hat sich schon herumgesprochen“.
Georg Gonschor hat im Waldbad einst Koch gelernt
Für Gonschor ist das eine Rückkehr zu den Wurzeln. In Dessau hat der Mann, Jahrgang 67, Koch gelernt, unter anderem im Restaurant im Waldbad „Freundschaft“. „Und hier war mein Vater Küchenchef“, grinst er. Früher, als das Waldbad-Restaurant Konsumgaststätte war.
Später stand das Restaurant lange leer, bis Unternehmer Thomas Jetzke, der das Bad in Erbbaupacht übernommen hatte und seit 2012 Eigentümer der Gebäude ist, es 2014 neu eröffnet hatte. Er habe das Haus gut umgebaut, ein niveauvolles Ambiente geschaffen, findet Gonschor und lobt auch die Ausstattung der Küche. Wenn er aber genau hinsieht, sagt er mit einem Anflug voll Nostalgie, „dann erkennt man den alten Laden wieder“. Die Kühlhaustür sei noch die gleiche, auch der Fußboden zum Teil. „Aber sonst hat sich alles geändert.“
Eigentlich sollten die "Seeterrassen" schon Ostern wieder öffnen
Trotz des Ambientes - Mitte Dezember vorigen Jahres wurde in den „Seeterrassen“ der Schlüssel rumgedreht. Schon drei Monate zuvor hatte die Seeterrassen GmbH Insolvenz angemeldet. Thomas Jetzke war danach lange auf der Suche nach einem neuen Betreiber. Eigentlich sollte das Haus Ostern wieder öffnen. Nun ist es September geworden.
Für Gonschor bedeutet die Übernahme des Restaurants gewissermaßen auch eine weitere Rückkehr zu den Wurzeln. Denn 1992 hatte der Dessauer, der zuvor Küchenchef bzw. Restaurantleiter im Hotel am Dom in Köln und Diergardts Restaurant „Kühler Grund“ in Hattingen war, Dessaus erste Szenekneipe aufgemacht.
2007 war mit dem „Einhorn“ an der Ecke Zerbster Straße/Kavalierstraße aber Schluss. „Nach 14 Jahren war das langweilig geworden“, erzählt er und dass er sich danach voll aufs Catering konzentriert habe. Den Service hatte er ebenfalls 1992 aufgebaut. Als er 2007 gefragt wurde, ob er mit dem „Einhorn“-Ende auch seine Karriere als Kneiper für immer abgeschlossen hat, lachte er: „Man kann nie wissen, in der Zukunft ist alles offen“.
"Seeterrassen" öffnen donnerstags bis sonnabends
Jetzt also ist er nicht nur Chef seiner Cateringfirma, sondern auch Chef der „Seeterrassen“. Donnerstags bis sonnabends öffnen die am Abend, sonntags wird zum Brunch eingeladen. Deutsche Küche, teilweise mediterran angehaucht, komme auf den Teller. Die Produkte, darauf legt Gonschor Wert, seien alle frisch.
Ob es auch im kommenden Jahr bei den Öffnungszeiten bleibt, ob eventuell Veranstaltungen angeboten werden - etwa kleine Konzerte im Sommer -, das werde sich zeigen. Jetzt, sagt Georg Gonschor, „müssen wir uns erstmal etablieren“. (mz)