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Neue Projekte und Ideen Neue Projekte und Ideen: Spielplatzinitiative verjüngt sich im 20. Jahr ihres Bestehens

Von Sylke Kaufhold 18.11.2018, 08:00
Yvonne Tenschert, Stephan Marahrens, Kristina Hitzfeld, Sandra Tiedke und Maura Schwander (v.l.) engagieren sich für eine familienfreundliche Stadt.
Yvonne Tenschert, Stephan Marahrens, Kristina Hitzfeld, Sandra Tiedke und Maura Schwander (v.l.) engagieren sich für eine familienfreundliche Stadt. Thomas Ruttke

Dessau - Der kleine Spielplatz im Eichenweg in Törten ist am 24. November Ziel der Mitglieder der Spielplatzinitiative Dessau. Eine Herbst-Aufräum-Glühwein-Aktion planen sie an diesem Vormittag dort. „Der Platz ist in keinem tollen Zustand und wir wollen ein bisschen Abhilfe schaffen“, erklärt Yvonne Tenschert, stellvertretende Vorsitzende des Vereins.

Es werden viele helfende Hände sein, die seitens der Spielplatzinitiative bei diesem Einsatz dabei sein werden. Denn der Verein hat in den letzten Monaten Zuwachs bekommen. „Wir haben uns verjüngt und das hat uns einen richtigen Schub gegeben“, freut sich Yvonne Tenschert, die seit nunmehr 20 Jahren in der Initiative aktiv ist.

Gemeinsam mit Stephan Marahrens als Vorsitzenden führt sie die Geschicke seit vielen Jahren, beide „fühlen sich inzwischen aber ein bisschen rausgewachsen“, um an der Spitze zu stehen. „Wir wollen unsere Ämter gerne in jüngere Hände legen und in die zweite Reihe treten“.

Man wolle mit der Spielplatzinitiative die Lebensqualität der Familien erhöhen

Die Zeichen dafür stehen gut. Kristina Hitzfeld ist eine der neuen Gesichter in der Spielplatzinitiative. Die junge Frau kam mit ihrer Familie, zu der zwei kleine Kinder gehören, aus Leipzig nach Dessau. „Ich will mich in meiner Stadt gerne engagieren“, erklärt sie. Maura Schwander lebt seit zwölf Jahren in Dessau. „Ich habe lange das Passende für mich gesucht, wo ich mich einbringen könnte“, erzählt die junge Mutter.

„Hier habe ich jetzt das Richtige gefunden und bin mit Freude dabei.“ Man wolle die Lebensqualität der Familien erhöhen, beschreibt sie das Ziel der Initiative. „Aber nicht nur für kleine Kinder, auch für Teenager“, ergänzt Kristina Hitzfeld. Denn auch wenn der Verein Spielplatzinitiative heiße, gehe es ihnen nicht nur um die klassischen Spielplätze, sondern um Spielräume im Stadtgebiet allgemein.

Die Wellen in der Zerbster Straße, inzwischen fast 15 Jahre alt, sind so ein Spielraum, für den die Spielplatzinitiative gekämpft hat. „Sie sind zwar optisch in die Jahre gekommen, aber genutzt werden sie noch immer, und zwar von verschiedenen Altersgruppen“, sagt Yvonne Tenschert. Solche Elemente wünscht sich die Initiative auch an anderen Stellen in der Stadt.

Knapp 70 Spielplätze gibt es in Dessau-Roßlau, bei vielen gibt es Handlungsbedarf

In der Ferdinand-von-Schill-Straße zum Beispiel, die ja mittelfristig umgestaltet werden soll. Hier nahmen sie an der ersten Ideenwerkstatt des Quartiersstammtisches teil.

Auch für den kleinen Platz in der Goethestraße/Kantstraße, der erst kürzlich von ihnen beräumt und gestaltet wurde, wünschen sich die Mitglieder der Spielplatzinitiative Sitzelemente. „Hier wollen wir mit der Hochschule Anhalt Ideen entwickeln“, sagt Stephan Marahrens. Auch eine Tischtennisplatte für die älteren Kinder hält die Initiative an dieser Stelle für sinnvoll.

Knapp 70 Spielplätze gibt es in Dessau-Roßlau. Mit der fortgeschriebenen Spielplatzkonzeption habe die Stadt eine „gute und umfassende Bestandsaufnahme“ vorgelegt, schätzt Marahrens ein. „Das ist ein Superinstrument, um Maßnahmen festzulegen.“ Wichtig sei aber, dass etwas passiert damit. „Darauf werden wir achten.“ Handlungsbedarf gibt es nach Einschätzung der Initiative auf allen Spielplätzen, an einigen Standorten, wie zum Beispiel im Quartier innerstädtisch Süd oder in Roßlau seien „weiße Flecken“ zu füllen. Bereits 2008, zum zehnjährigen Bestehen, hatte Yvonne Tenschert davon gesprochen, dass die Spielplätze der Stadt ihre „Halbwertzeit erreicht“ hätten. (mz)