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Neue Meisterhäuser Neue Meisterhäuser: Bauhauserben und -kinder

18.05.2014, 18:40
Gruppenbild
Gruppenbild mz Lizenz

Dessau/MZ/sib - Eisgrau an Gehhilfe oder langbezopft im Sommerkleidchen - für das Gruppenbild vor dem Bauhaus rücken sie im frischen Morgenwind eng zusammen: Die Nachfahren ehemaliger Bauhausmeister. Sie tragen die Namen Schlemmer, Moholy-Nagy, Stadtler (geb. Stölzl), Gropius, Danielzik, Feininger, Scheper, Bohrmann-Arndt und sind Kinder, Enkel, Urenkel, Neffen und Großneffen der alten Meister der Moderne.

Nach dem Foto-Termin taut die Gesellschaft auf, nähern einander im Glasraum der zweigeschossigen Brücke zwischen den Gebäudeflügeln behutsam an. „Wir haben einander ja vorher nie gesehen“, bekennt Peter Gropius als erster. „Ich schlage vor, wir nennen uns nicht hochtrabend ’Bauhaus-Erben’. Wir sind doch Bauhaus-Kinder“, bricht Alexandra Bohrmann-Arndt unter zustimmendem Gemurmel das letzte Eis. Und Alexa, die Tochter von Alfred und Textilkünstlerin Gertrud Arndt, wurde geboren im Meisterhaus Schlemmer, in dem die Arndts von 1930 bis 32 wohnten. Und sie lässt die Runde teilhaben an fotografischen Erinnerungen: Mutter „Trudel“ experimentierte gern mit dem Medium Fotografie. Gertrud akrobatisch im Gymnastikraum oder mit den Weberinnen Gunta, Marli und Rut vom Prellerhaus.

Genau dort haben Gunta Stölzls Nachfahren um Monika Stadler, die aus dem niederländischen Groningen zur Eröffnung der Neuen Meisterhäuser nach Dessau kamen, übernachtet. Sehr schlicht. „Eben Bauhaus. Und herrlich hell.“