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Neue Kunst trifft die alten Meister

22.10.2008, 18:24

DESSAU/MZ. - "Die Sprache der Dinge" ist die Schau überschrieben, die besagte Stillleben aus den Niederlanden im Dialog mit Kunst der Gegenwart zeigt. Zur Eröffnung der Ausstellung wird am Sonnabend, 16 Uhr, in die Orangerie des Schlosses Georgium eingeladen.

Die niederländischen Stillleben des 17. Jahrhunderts veranschaulichen die Entwicklung dieser Bildgattung in allen Facetten und mit Werken von herausragenden Vertretern ihres Faches. Die niederländischen Meister verhalfen dem Stillleben zu einer einzigartigen Blütezeit, wie sie in diesem Maße nicht wieder erreicht wurde. Große Wertschätzung erfuhren die Stillleben nicht nur wegen der malerischen Virtuosität und Brillanz, mit denen die Gegenstände als Augentäuschungen wiedergegeben wurden. Der Betrachter sollte neben der Freude über die Pracht des Dargestellten und über die Illusion der Malerei jedoch auch eine dezent mahnende Botschaft erfahren. Hinter jedem Gegenstand kann eine symbolische oder metaphorische Bedeutung stehen. Mit dieser "Sprache der Dinge" hatten die Maler eine Möglichkeit gefunden, das vom Calvinismus verlangte Verbot der Darstellung biblischer Themen zu überwinden.

Neu an der Dessauer Ausstellung ist die Begegnung der Alten Malerei mit Kunst der Gegenwart. In den letzten Jahren hat die Generation junger Maler - insbesondere der Leipziger Schule - das klassische Stillleben für sich entdeckt. Daher lag es nahe, Werke dieser Künstler - u.a. Irene Bisang, Jan Dörre, Kathrin Heichel und Stefan Stößel - in einen Dialog mit den Stillleben der Alten Meister treten zu lassen. Dabei werden nicht nur die inzwischen erfolgten Veränderungen der Bildkonzeptionen deutlich. Zum Erstaunen des Betrachters finden sich auch viele Berührungspunkte, beispielsweise Requisiten des Alltagslebens.

Zur Eröffnung der Ausstellung sprechen Margit Schermuck-Ziesché, Thomas Rusche und Norbert Michels, es musiziert das Barock- und das Streichensemble der Musikschule.