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Intensive Gespräche bei der DVG Nahverkehr in Dessau-Roßlau: Alternative zum Anrufbus soll kommen

Von Annette Gens 25.07.2017, 08:57
Der Anrufbus an einer Dessauer Haltestelle.
Der Anrufbus an einer Dessauer Haltestelle. Archiv/DVG

Dessau-Roßlau - Die Dessauer Verkehrsgesellschaft (DVG), Tochter der Stadtwerke, will bis zum Ende der Sommerferien Anfang August eine Ersatzlösung für den Anrufbus finden. Der Anrufbus war mit Inkrafttreten des neuen Fahrplans zum 1. Juli weggefallen.

Viele Angestellte, unter ihnen Pflegekräfte in Kliniken und Heimen, hatten dieses Angebot im neuen Fahrplan vermisst, denn zum Schichtwechsel um 6 Uhr morgens fährt noch kein Linienbus.

Nach Angaben der Dessauer Verkehrsgesellschaft nutzten jeden Monat durchschnittlich 300 Personen den Anrufbus, der auf Nachfrage zwischen 0 und 6 Uhr im Stadtgebiet unterwegs war.

DVG sucht weiter nach Alternativen für die Anrufbusse

Wie DVG-Geschäftsführer Torsten Ceglarek sagte, „sind wir an einer Lösung nahe dran. Wir führen intensive Gespräche mit dem Taxiverband, um das Angebot absichern zu können und eine neue Linie in den frühen Morgenstunden zu kreieren.“ Dazu seien seinen Erkenntnissen zufolge drei Fahrzeuge notwendig.

Allerdings sprach Ceglarek von einem Ersatzangebot, denn Anrufbusse, wie man sie in Dessau-Roßlau bislang kannte und schätzte, darf es aus rechtlichen Gründen nicht mehr geben. Mit Inkrafttreten des neuen Fahrplans hatte die Dessauer Verkehrsgesellschaft ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu beachten, das aus dem Jahr 2013 stammt und die Konkurrenz zwischen dem öffentlichen Nahverkehr und Taxiunternehmen beleuchtet.

Per Gerichtsurteil werden Anrufbusangebote als wettbewerbsverzerrend eingestuft. Denn die Taxiunternehmen seien benachteiligt. Weshalb in Dessau-Roßlau nun eine andere Lösung erforderlich ist. Der alte Fahrplan war von der Rechtsprechung nicht betroffen, da er Bestandsschutz hatte.

Spezielles Heft mit ÖPNV-Verbindungen für Schüler in Arbeit

Die Dessauer Verkehrsgesellschaft ist derzeit noch an einer anderen Aufgabe dran. Im Augenblick ist wird ein Schülerheft erarbeitet, das jeder Teilnehmer am Schülerverkehr pünktlich zum Schulstart erhalten soll.

Darin sind die Verbindungen zwischen den Elternhäusern der einzelnen Stadtteile und den jeweiligen Schulen enthalten. Das Heft soll bis zum 10. August fertiggestellt sein, sagte Ceglarek. (mz)