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Nach Tod einer 16-Jährigen Nach Ski-Unglück in Südtirol: Gropius-Schüler sind zurück in Dessau

Von Steffen Brachert 13.01.2017, 13:13
Das Walter-Gropius-Gymnasium in Dessau
Das Walter-Gropius-Gymnasium in Dessau Lutz Sebastian

Dessau - Nach dem Tod einer 16-jährigen Schülerin bei einem Skikurs in Norditalien ist die restliche Schülergruppe des Walter-Gropius-Gymnasiums zurück in Dessau. Der Bus kam am frühen Freitagmorgen gegen 5.30 Uhr bei strömendem Regen in der Peterholzstraße an, eineinhalb Tage früher als geplant. Die etwa 40 Schüler wurden von ihren Eltern abgeholt. Erst am Montag ist wieder Unterricht geplant.

Die Schüler sollen am Wochenende Ruhe finden

„Wir haben uns alle die Hand gegeben und uns tief in die Augen geschaut. Die Situation war und ist schwer zu beschreiben“, sagte Michael Teichert, Direktor des Gropius-Gymnasiums. „Die Schüler sollen und müssen nun über das Wochenende zur Ruhe kommen.“

Die Schülerin war am Mittwoch im Skigebiet Speikboden bei Lappach verunglückt. Schüler des Walter-Gropius-Gymnasiums hatten dort seit dem 6. Januar im Rahmen des Sportunterrichts einen Skikurs durchgeführt. Dessauer Schüler fahren dafür seit Anfang der 1990er Jahre in den kleinen Ort nach Südtirol.

Bergretter versuchten zweimal, die 16-Jährige wiederzubeleben

Was genau auf der Piste passiert ist, ist nach wie vor unklar. Die Elftklässlerin hatte nach Informationen des Internetportals „suedtirolnews“ auf der Piste über Übelkeit geklagt. Möglicherweise gab es zuvor einen Sturz. Zwei Wiederbelebungsversuche durch Bergretter blieben erfolglos. Eine Obduktion ist geplant. Ein genaues Datum wurde noch nicht genannt. Die Ermittlungen zu dem Unglück führten die Carabinieri in Bozen.

Wie der Unterricht am Montag im Dessauer Gropius-Gymnasium weiter geht, ob es eine Gedenkfeier geben wird, das soll kurzfristig und mit den Schülern entschieden werden. Montag und Dienstag sollen auf jeden Fall noch Schulpsychologen vor Ort sein.

„Es wird“, sagte Teichert, „jederzeit und in einem Extraraum die Möglichkeit geben, zu Gesprächen zu kommen.“ Ob und wie die Schule Kontakt zu den Eltern des verunglückten Mädchens hält, ließ Teichert offen. „Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir dazu keine Angaben machen.“

Schule als „geschützter Ort“

Erneut appellierte Teichert an alle, die Schule im Dessauer Süden als geschützten Ort der Trauer zu akzeptieren. „Wir werden notfalls“, sagte der Direktor, „von unserem Hausrecht Gebrauch machen.“ (mz)