Nach Insolvenz von Laukötter GmbH Nach Insolvenz von Laukötter GmbH: OB Kuras reist für Dessauer Arbeitsplätze nach China

Dessau-Rosslau - Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Peter Kuras ist am Mittwoch unmittelbar nach der Stadtratssitzung zu einer kurzfristigen Reise nach China aufgebrochen. Die Visite steht in Zusammenhang mit dem offiziellen Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die seit Mittwoch und bis Freitag zu politischen Gesprächen im Reich der Mitte zu Gast ist.
Für Dessau-Roßlau geht es in China um eine wichtige Anschlussfinanzierung der Firma TEDA Laukötter Technology GmbH - und somit um Arbeitsplätze in der Stadt. Die insolvente Laukötter GmbH war im vorigen Jahr von chinesischen Investoren übernommen worden.
„Der Präsenz von Oberbürgermeister Kuras wird auf chinesischer Seite eine große Symbolwirkung beigemessen“, sagte Stadtsprecher Carsten Sauer. TEDA Laukötter verfügt noch über einen Produktionsstandort in der chinesischen Stadt Wuhu.
Die Laukötter GmbH, 1991 von Firmenchef und Namensgeber Karl-Heinz Laukötter aus dem 1949 gegründeten VEB Modell- und Formenbau privatisiert, hat ihren Sitz in der Oechelhaeuserstraße direkt an der Bahnlinie zwischen Dessau und Köthen.
Von 2004 bis 2008 fanden dort aufwändige Bodensanierungsarbeiten statt. Vorgängerfirmen hatten auf dem Firmengelände tausende Tonnen Teer in drei Gruben hinterlassen. Die dortige „Altlastensanierung“ förderte das Land mit etwa drei Millionen Euro.
Laukötter hatte sich einen Namen als Automobil-Zulieferer gemacht und vor allem für VW gearbeitet. Von 2003 bis 2008 stieg der Umsatz von 19 auf 32,5 Millionen Euro. Lange forschte die mittelständische Firma an einem neuartigen Kolben, in dem Karbon einen Teil des Aluminiums ersetzt. Der Durchbruch blieb aus.
Kuras wird den China-Besuch auch nutzen, um mit einem „Letter of Intent“ wirtschaftliche Beziehungen zwischen der chinesischen Bezirksstadt und Dessau-Roßlau zu initiieren. Wuhu hat über 3,5 Millionen Einwohner und liegt 360 Kilometer westlich von Shanghai. (mz)