Nach dem Hochwasser Nach dem Hochwasser: Aus dem Wasser wie Phönix aus der Asche
Brambach/MZ. - So schnell wie möglich, sagte Horst-Dieter Hantschel am 20. August, wolle er seine vier Ferienwohnungen wieder auf Vordermann bringen. Da stand das Wasser der Elbe gerade fast mannshoch darinnen, ein Elbe-Biber hatte sogar schon vorbeigeschaut, ob die überfluteten Behausungen nichts für ihn wären. Das Wasser ist wieder weg, der Biber ward nach seiner Stippvisite nie mehr gesehen, und: Die ersten Feriengäste, ein Ehepaar aus Holland, wurde am Sonntag in einer der Ferienwohnungen begrüßt.
So ist also nach der Flut wieder ein Stück Normalität eingezogen in die "Elbterrassen" in Brambach. Doch dass Wasser große Macht hat, spürt Wirt Horst-Dieter Hantschel auch heute noch. Denn, trotzdem er mit seinem Team alles daran gesetzt hat, die Feriendomizile wieder trocken und bewohnbar zu bekommen und der gastronomische Betrieb des Restaurants die ganze Zeit über weiter gelaufen ist: "Die durch das Hochwasser ausgefallene Saison fehlt schon. Es gab Stornierungen jede Menge. Und gerade das schöne Wetter während des Hochwassers hätten wir - eben ohne das Hochwasser - gut gebrauchen können", sagt er. Aber Hantschel ist auch soweit Realist, dass er weiß: Anderen gastronomischen Einrichtungen in der Flut-Region geht es auch nicht besser, zuweilen schlechter. So, sagt er, wolle er sich nicht beklagen.
Wenn er zurückblickt, sind da Erinnerungen an die Tage, als das Wasser stieg, die Fenster der Ferienwohnungen aber so mit Barrieren abgesichert waren, dass ein "normales Hochwasser" nicht oder nur begrenzt hätte eindringen können. Die Flut aber war nicht "normal", die vier Vier-Zimmer-Wohnungen soffen ab, standen eine Woche kübelvoll. Gut, die Mehrzahl der Möbel war gerettet, stand oben im Saal. Aber sämtliche Trockenbauwände hatte es zum Teil erwischt, alles war voller Schlamm, die Auslegware konnte man vergessen, in der Dämmung des Fußbodens stand Wasser, die Fliesen mussten teilweise erneuert werden . . .
Hantschel stellte sich samt Familie, seinen Mitarbeitern und einigen Helfern aus dem Bekanntenkreis der oben formulierten Aufgabe: Noch als das Wasser in den Räumen stand und im Umfeld schon gesunken war, begann man, es aus den Wohnungen zu pumpen. Danach waren zeitweise 15 Ventilatoren, sechs Heizlüfter und vier große elektrische Raumentfeuchter gleichzeitig im Einsatz, um die Nässe zu bannen.
Dann hieß es, den ursprünglichen Zustand wiederherstellen. Nun sieht Horst-Dieter Hantschel wieder Licht am Ende des Tunnels. Und wartet auf die Stromrechnung für die Lüfter und Ventilatoren. Die anderen kennt er schon.