MZ-Mobil in Arensdorf MZ-Mobil in Arensdorf: Verwahrlostes Haus sorgt für Ärger im Ort
Arensdorf/MZ. - Dessen Bewohner seien vor langer Zeit ausgezogen, das Haus sei von Volker Richter, dem jetzigen Prosigker Bürgermeister, privat erworben worden. Seitdem werde hier nichts gemacht, das Gebäude zerfalle.
"Schauen Sie sich das an. Das ist ein Schandfleck für unser Dorf", kritisierte Petra Prucha unter Zustimmung der Anwesenden. Das Bild bedarf tatsächlich keines Kommentars. Große Löcher auf dem Dach, keine Fenster und Türen, im Innern Unmengen von Unrat - von Dachpappe über Holzstücke mit spitzen rostigen Nägeln bis hin zu einer löchrigen Tonne und den Resten eines zertrümmerten Fernsehers. Jeder kann ungehindert hinein - läuft dabei allerdings Gefahr, von einem der lockeren Dachziegel verletzt zu werden.
"Oft spielen Kinder darin, sie kokeln auch. Ein Wunder, dass es hier noch nichts passiert ist", meinte Rosel Salwiczek. Ihr Sohn René
Salwiczek wohnt im Nachbarhaus. Da das Dach des umstrittenen Gebäudes kaputt ist, laufe Wasser bei Regen an der Wand des benachbarten Hauses herunter, so dass diese durch Nässe in Mitleidenschaft gezogen werde.
Frau Salwieczek zufolge werde der Weg am Haus weder gefegt noch vom Schnee geräumt. "Im Winter habe ich hier etwas geräumt - aus Mitleid zu alten Leutchen, die hier vorbei gehen, wenn sie zum Beispiel zum Laden wollen", berichtete sie. Die Geschichte wurmt die Arensdorfer umso mehr, da das besagte Haus in einer exponierten Lage steht: direkt am Pappelplatz, der für viel Geld neu gestaltet wurde.
Gerechtigkeitshalber muss erwähnt werden, dass es in Arensdorf auch andere Häuser gibt, die seit Jahren unbewohnt sind und deren Aussehen zu wünschen übrig lässt. Doch die Ruine am Pappelplatz schlage alle Rekorde. Volker Richter reagiere auf Kritik überhaupt nicht, so die Arensdorfer.
Auf eine Anfrage der MZ bei der Familie Richter in Prosigk hieß es, das Haus in Arensdorf gehöre nicht Volker Richter, sondern dem Sohn der Familie. Dieser wolle das Haus sanieren und noch in diesem Jahr dort einziehen. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass der junge Mann einen Kredit bekomme.
Die Arensdorfer meinen aber, es müsse hier auf jeden Fall dringend etwas getan werden. Aufgrund des verwahrlosten Zustandes des Hauses sehen sie Gefahr im Verzug.
Auch andere Themen wurden bei diesem MZ-Mobil-Termin in Arensdorf diskutiert. Die Einwohner fühlen sich zwar wohl in ihrem Dorf. Es gebe aber auch etliche Probleme. So vermissen die Arensdorfer einen Gemeinschaftsraum, der für Feier, Tanzveranstaltungen und andere Zusammenkünfte genutzt werden könnte. Zu DDR-Zeiten habe man dafür das ehemalige Gutshaus genutzt, das sich heute allerdings in schlechtem Zustand befinde.
Dafür habe die Ortsfeuerwehr ein schönes Gerätehaus, hieß es. Zugleich übte ein Anwohner Kritik an den Kameraden der Feuerwehr. Wenn diese feiern, sei es auch weit nach Mitternacht sehr laut. Appelle an die Kameraden oder auch an den Bürgermeister hätten wenig geholfen.