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Mörk-Bau Mörk-Bau: Arbeit ruht auf allen Baustellen

Von Helmut Dawal 15.03.2002, 17:40

Köthen/MZ. - Die Geschäftsleitung der Mörk-Bau GmbH Köthen hat am Montag beim Amtsgericht Dessau die Einleitung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Das teilte Geschäftsführer Klaus Kühlhorn am Freitag in einem Gespräch mit der MZ mit. Die Beantragung des Insolvenzverfahrens ist auch der Grund dafür, warum am Donnerstag die Baustelle in Radegast geschlossen werden musste (MZ berichtete). "Wir können momentan nichts mehr selbst entscheiden und haben deshalb unsere Baustellen geschlossen und gesichert", sagte Kühlhorn.

Wie der Geschäftsführer informierte, seien die "intensiven Bemühungen zur Umstrukturierung des Unternehmens nicht ausreichend erfolgreich" gewesen. Die Schließung der Bereiche Hochbau und Schlüsselfertig-Bau sowie die Reduzierung des Tiefbaues hätten zu "sehr hohen Kostenbelastungen" geführt. Eine besonderes Kapitel sind nach Kühlhorns Schilderung die Zahlungsausfälle. Mörk-Bau habe Außenstände in "erheblichem Maße", was sich negativ auf die Liquidität ausgewirkt habe. Um welche Summen es sich handelt, wollte Kühlhorn nicht sagen. "Es ist im Bauwesen leider zum Hobby geworden, Mängel vorzuschieben, um für erbrachte Leistungen nicht zu zahlen oder die Zahlung hinauszuschieben", schilderte er. Das führe dazu, "dass wir kein Material bezahlen können, obwohl wir ja in Vorausleistung gehen müssen". Auch kleinere Sub-Unternehmer, mit denen die Firma zusammen arbeitet, würden unter dieser Praxis leiden.

Von dem beantragten Insolvenzverfahren sind 42 Beschäftigte und 23 Lehrlinge betroffen. "Wir konnten für sie im Februar erstmals keinen Lohn zahlen. Das war auch ein Grund dafür, zu handeln und den Insolvenzantrag zu stellen", erläuterte der Geschäftsführer. Mitarbeiter und Lehrlinge seien vorerst beurlaubt und bekämen Konkursausfallgeld. Wie es mit Mörk-Bau weitergeht, hänge davon ab, was die Prüfung durch den Insolvenzverwalter ergibt. "Er kommt in der nächsten Woche, macht ein Gutachten und wird dem Gericht einen Vorschlag unterbreiten", sagte Klaus Kühlhorn.