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Mögliches Sexualdelikt Mögliches Sexualdelikt in Dessau: Schulamt kündigt Lehrer am Dessauer Gymnasium Philanthropinum

Von Lisa Garn 19.08.2016, 06:00
Das Philanthropinum in Dessau
Das Philanthropinum in Dessau Lisa Garn

Dessau - Am Dessauer Gymnasium Philanthropinum ist einem Lehrer gekündigt worden. Zuvor soll es zu sexuellen Handlungen zwischen ihm und einer Schülerin gekommen sein.

Das Landesschulamt hat auf MZ-Anfrage bestätigt, dass zunächst eine Suspendierung gegen eine Lehrkraft verfügt wurde, inzwischen aber eine außerordentliche Kündigung ausgesprochen worden ist. Dagegen klagt die Lehrkraft.

„Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben machen“, erklärt Silke Stadör, Sprecherin des Landesschulamtes in Halle.

Polizei und Staatsanwalt ermitteln

„Es liegt seit Juni eine Anzeige wegen eines Sexualdeliktes vor“, bestätigt Ralf Moritz, Sprecher der Polizeidirektion Ost. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln. „Es besteht der Anfangsverdacht einer Straftat.

Es geht nun darum, be- und entlastende Beweise zu prüfen.“ Was genau vorgefallen sein soll, dazu wollte Moritz keine Angaben machen. „Aus ermittlungstaktischen Gründen und auch um einer Vorverurteilung entgegen zu wirken. Es stehen noch Befragungen aus, die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.“

Der Direktor des Gymnasiums in Dessau wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Das Landesschulamt spricht von einer „sensiblen Personalangelegenheit“ und verweist auf den Datenschutz. Allerdings habe man nach Bekanntwerden der Vorwürfe sofort gehandelt.

„Der Schulleiter hat umgehend Kontakt zur Mutter der betroffenen Schülerin aufgenommen und unterstützende Maßnahmen besprochen“, erklärt Silke Stadör. „Die Klassenlehrerin steht in engem Kontakt mit dem Elternhaus und der Schulleitung.“

Wie mit der Schülerin umgegangen werde, sei mit der Mutter abgestimmt, erklärte die Sprecherin, ohne auf weitere Details einzugehen.

Vorgänge sprachen sich zum Beginn des Schuljahres herum

Im Gymnasium Philanthropinum hatten sich die Vorgänge mit Beginn des neuen Schuljahres herum gesprochen. „Die Schüler haben die Information gefasst zur Kenntnis genommen“, sagt Stadör.

„Nach Einschätzung des Schulleiters gibt es keine Anzeichen, die auf eine Beunruhigung der Schüler hindeuten.“ Mit ihm und dem Kollegium diskutieren die Schüler zudem, wie bestimmte schulische Aktivitäten, die der Lehrer geleitet hatte, fortgeführt werden können. Lösungen seien in Planung und zum Teil in dieser Woche bereits umgesetzt.

Der Ausfall des Lehrers wird derzeit aus der Vertretungsreserve kompensiert. Perspektivisch soll eine neue Stelle besetzt werden.

Für Ende August beziehungsweise Anfang September ist eine Nachausschreibung von Lehrerstellen geplant, darunter ist auch eine Stellenausschreibung für das Philanthropinum. (mz)