Modernisierung in Dessau Modernisierung in Dessau: Erste Mieter ab Oktober im Österreichviertel

Dessau/MZ - Die ersten Möbelwagen rollen in sechs Wochen ins neu gestaltete Österreichviertel. „Am 1.?Oktober können die ersten Mieter einziehen, am 15. Oktober die nächsten und dann geht es am 1.?November und am 15. November weiter“, sagte Oliver Richter, Geschäftsführer der BGAG Immobilien Ost GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main.
Mit Planungen 2011 begonnen
Schon im Sommer sollte der erste Bauabschnitt des Bio-Wohnparks Österreichviertel fertig sein, „doch da kam uns der lange Winter dazwischen“, erklärt Harald Lötzsch, bei der BGAG für die Projektsteuerung zuständig. Doch festgehalten wird am Termin, bis Ende nächsten Jahres das Quartier zwischen Wiener sowie Innsbrucker Straße und Heidestraße fertigzustellen. Mit den Arbeiten am zweiten und dritten Bauabschnitt ist bereits begonnen worden.
Die Häuser, die in den 30er Jahren gebaut worden sind, standen lange Zeit leer und schienen immer mehr zu verwahrlosen. Es hätten, erklärt Richter den langen Leerstand, zum einen vorher noch Eigentumsverhältnisse geklärt werden müssen, zum anderen auch mussten die Gremien der BGAG, Beteiligungsgesellschaft der Gewerkschaft AG, überzeugt werden, dass es sich lohnt, im zweistelligen Millionen-Bereich zu investieren. Und das in einer Stadt, die schrumpft, wo Stadtumbau vor allem Abriss bedeutet.
„Wir haben aber ein gutes Gefühl und die Lage als günstig eingeschätzt“, erklärt Richter. Zumal die BGAG in Dessau kein unbekannter Investor ist und zwischen Bahnhof und Theater bereits Wohnungen saniert hat. Insgesamt wurden im Zentrum 144 Wohnungen ausgebaut, im Österreichviertel in Dessau-Süd kommen nun 168 hinzu. „Und die Nachfrage“, sagt Annette Gottschalk, „ist sehr gut.“ Gottschalk ist mit ihrem Immobilienbüro für die Vermietung zuständig.
Die Planungen für die Modernisierung des Österreichviertels hatten im Sommer 2011 begonnen, bevor am 1. Oktober vorigen Jahres dann Baubeginn war, so Lötzsch. Ziel ist es, Ein- bis Vier-Raum-Wohnungen zu schaffen, die einen hohen Standard bieten, aber bezahlbar seien. „Wir liegen im Durchschnitt des Dessauer Mietspiegels“, sagt er.
Für Architekt Volker Heinrich war die Sanierung des Viertels eine Herausforderung. „Ursprünglich gab es hier 250 Wohnungen, die alle einen relativ gleichmäßigen Grundriss hatten. Jetzt gibt es hier Ein- bis Vier-Raum-Wohnungen in zehn unterschiedlichen Wohn- und Grundrisstypen.“ Erreicht werde das, in dem wir „Wände rausgerissen, versetzt und neu gebaut haben“, sagt Heinrich. Außerdem werden im gesamten Komplex 137 Balkone angebaut, dazu entstehen 22 Terrassen und ebenso viele Mietergärten.
Grüner Innenhof
Insgesamt umfasst der Gebäudekomplex eine 22 000 Quadratmeter große Grundstücksfläche. Dort, wo jetzt noch Baucontainer stehen, Material gelagert wird und der Boden regelrecht zerfahren ist, soll bis Ende nächsten Jahres ein begrünter Innenhof entstehen. Zum Teil durch die Gärten, die die Mieter nutzen können, zum Teil aber durch Gemeinschaftsanlagen. Auch einen Spielplatz für Kleinkinder wird es hier geben, sagt Geschäftsführer Richter.
Ebenfalls im großen Innenkarree integriert werden zwei ellipsenförmige Parkflächen. „Auch die werden begrünt“, versichert Architekt Heinrich, „damit die Mieter von ihrem Balkon aus ins Grüne gucken können.“
