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Mit Posaunen und Trompeten vom Barock ins Heute

Von Thomas Altmann 16.01.2006, 17:59

Dessau/MZ. - Vom Barock bis zur Gegenwart, von Johann Caspar Ferdinand Fischer bis Günter Powils lief das Programm zum Konzert des Landesensembles der Blechbläser. Dieses Ensemble bietet, wie das Sinfonische Musikschulorchester, der kleine Bruder des Jugend-Sinfonieorchesters des Landes, vornehmlich Schülern von Musikschulen, die über keine eigenen Orchester verfügen, die Möglichkeit, gemeinsam zu musizieren, auch wenn sich diesmal um den Musikpädagogen Dietmar Berthold aus Wernigerode viele Musiker aus eben dieser Stadt versammelten. Am Wochenende hat man offenbar ergiebig in der Jugendbildungsstätte in Peseckendorf gearbeitet. Mit Fischer also beginnt das Konzert, Ouvertüre, Menuett, Gavotte, und Händels Hornpipe kommt später. Das Ensemble ist gut beieinander, erstaunlich ausgewogen. Die Einsätze stimmen, Akzente werden sicher gesetzt. Das klingt, als würde man sich kennen.

Dann schweigt die Gruppe und Solisten behaupten sich auf der Bühne, etwa Max Ruß (Trompete) oder Philipp Thöricht (Posaune). Den Orchesterpart übernimmt Olga Bechthold am Klavier, die zu Beginn, beim 1. Satz der Sonate B-Dur von Pietro Baldassari, noch nicht so richtig gegenwärtig ist. Das hat sich längst geändert, als der 1. Satz des Hornkonzertes von Camille Saint-Saens erklingt. Babette Bode musiziert gefühlsselig, feinsinnig. Beseelt, musikalisch verinnerlicht und vor allem trefflich artikuliert ist dann das Spiel von Marc Waldhausen, Trompetenkonzert, 1. Satz von Johann Nepomuk Hummel.

Im zweiten Teil des Konzertes treffen sich John Lennon und Sir Edward Elgar, ferner Choral und Spiritual. Musiziert wird mit hörbarem Lustgewinn, etwa "Time for rag" von Ernst-Thilo Kalke. Dann gibt es auch noch diesen Ohrwurm, "Land of hope and glory". Nach der offiziellen britischen Nationalhymne gilt dieses Lied als eine der heimlichen Hymnen. Der das Heldenblut und wachsende Grenzen verherrlichende Text wird auf Elgars "Pomp and Circumstance March No 1" gesungen. So ohne Text klingt das ganz schön. Ein wahrlich anderer Ohrwurm sollte folgen: "When the saints", vorgetragen ohne Mätzchen, gescheit und lustvoll kommunizierend. Günter Powils' "Love Song" beendet das Konzert, eine bewegte Liebe, eine gelungene Arbeit.