Mit Hilfe aus Prettin Mit Hilfe aus Prettin: Tierpark Dessau bringt eigenen Bärentee auf den Markt

Dessau - Das durchwachsene Wetter am Samstag störte Tierparkleiter Jan Bauer nicht. „Für einen Herbstmarkt passt das genau. Das gibt dem Format gleich die richtige Stimmung.“
25 Stände wurden am Samstag und Sonntag zum ersten Herbstmarkt auf der Wiese vor dem Mausoleum aufgebaut. Zusätzlich durften die Besucher bei verschiedenen Tierfütterungen den Pflegern über die Schulter schauen. Bauer nutzte das Wochenende, um jeweils dreimal am Samstag und Sonntag interessierte Besucher persönlich durch den Park zu führen und über die Vorhaben der nächsten Monate zu sprechen. Das Interesse war riesig. Allein am Samstag wurden 1 500 Besucher gezählt.
Zuspruch für neues Format war groß - 1.500 Besucher kamen schon am Sonnabend
Bauer war sich schon zum Auftakt des Marktes am Samstagvormittag sicher, mit diesem Format ins Schwarze getroffen zu haben. Der Markt soll fortgesetzt werden. „So wie sich jetzt unsere tierischen Bewohner auf die kalte Jahreszeit vorbereiten und bevorraten, sollen auch unsere Besucher sich auf dem Markt mit nicht alltäglichen Produkten eindecken und möglicherweise schon erste Weihnachtsgeschenke finden“, erklärte der Dessauer Tierparkleiter.
Mit Produkten vom Strauß über Naturkosmetik bis hin zu Holzsägearbeiten war das Herbstmarkt-Angebot breitgefächert. Zugleich feierten zwei Produkte Premiere. Für den Dessauer Tierpark hat Klaus Wirtz aus Prettin einen Mongolischen Manultee und den Dessauer Bärentee kreiert. Mit einem kräftigen Aroma soll der Manultee Teegenießer begeistern. „Beerig“ im Abgang ist dagegen der Bärentee. Die Cover der Teeverpackungen zieren zwei Tierparkbewohner.
Tee-Experte aus Pratau hat für den Dessauer Tierpark zwei Tee-Sorten entwickelt
Der noch namenlose mongolische Manulkater ist vor wenigen Wochen eingezogen. Der andere, Kragenbär Dimitri aus Südostsibirien, wird voraussichtlich zum Jahresende im Dessauer Tierpark erwartet. Bauer hatte die Idee zum Tierparktee. Wirtz, der seit über 20 Jahren Tees kreiert und über sein eigenes Teehaus in Prettin vertreibt, komponierte die Teemischungen. „Ich habe mich da von der Pflanzenwelt der Herkunftsregionen der Tiere inspirieren lassen“, verrät Wirtz.
Unter anderem Holunderbeeren, Sanddornbeeren und Aroniabeeren sind im Bärentee verarbeitet. Brombeerblätter, Kümmel, Heidelbeerblüten und vieles mehr gibt dem Manultee seinen eigenen Geschmack. Nach eigenem Bekunden hat Wirtz schon über 3 000 verschiedene Tees kreiert und bis nach China, in die USA und nach Großbritannien verkauft. „Ein Tierparktee ist auch für mich ein Novum.“
„Das dürfte zumindest bundesweit bisher etwas Einmaliges sein“, ist Bauer überzeugt, einen Coup für Dessau gelandet zu haben. Einen Teil des Mongolischen Manultees und des Bärentees wird der Dessauer Tierpark selbst verkaufen. Wirtz wird die Tees zudem auf verschiedenen Märkten in ganz Mitteldeutschland und Online anbieten.
Ein gewisser Teil des Erlöses aus dem Teeverkauf soll an den Tierpark gehen. „Da werden wir uns handelseinig“, sagte Bauer. Für ihn sind die beiden Tierparktees vor allem auch gute Werbebotschafter, um auf die Dessauer Einrichtung aufmerksam zu machen.
Öffentliche Fütterung waren am Wochenende sehr gefragt
Marketing und PR-Strategien sind den tierischen Bewohnern des Parks allerdings ziemlich egal. Für sie zählt in erster Linie, rundum gut versorgt zu sein. Bei verschiedenen Fütterungen konnten die Besucher am Wochenende den Pflegern zusehen.
Tierpflegerin Sabine Werner brachte den sechs Waschbären am Samstagvormittag das Frühstück. Mit Weintrauben sowie einem Obst- und Gemüsemix begann der Tag für die Tiere. Mit Hundefutter am späten Nachmittag klang er aus. Im Herbst fressen sie sich Winterspeck an. In der kalten Jahreszeit brauchen die Waschbären dann wegen ihrer Winterruhe sehr viel weniger Nahrung. Ihre Sechserbande fühlt sich wohl im „Hotel Tierpark“ mit Vollpension.
(mz)
