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Midewa Midewa: Im Wasser keine Haie und keine Bakterien

Von Wladimir Kleschtschow 19.05.2003, 16:02

Köthen/MZ. - "Wir wollen unseren Kunden zeigen, was passiert, bevor sie den Hahn aufmachen und ihr Kaffeewasser aus der Leitung holen", sagte Kai-Uwe Rothe, Midewa-Niederlassungsleiter. "Zugleich soll es ein Ausflug für die ganze Familie werden - mit Gegrilltem, Getränken und einer Malstraße."

Während Mitarbeiter noch schnell einige Zelte aufstellten, um Stände vor Regen zu schützen, wanderte die erste Besuchergruppe schon durch die Betriebsräume. Frank Gäbler, technischer Mitarbeiter, schilderte nicht ohne Stolz den technologischen Ablauf. Immerhin gehört der 1993 in Dienst gestellte Komplex mit seiner vollautomatischen Steuerung zu den modernsten in Deutschland.

Rund 40 000 Kunden in Köthen und umliegenden Gemeinden werden von hier aus versorgt. Das Trinkwasser kommt aus zwei Quellen: 40 Prozent aus den eigenen Brunnen bei Fernsdorf und Prosigk, der Rest aus der Rappbode-Talsperre. In einem Speicherbecken wird beides gemischt.

"Sie können auch Fragen stellen", munterten Gäbler und andere Mitarbeiter die Besucher auf, und diese machten vom Angebot regen Gebrauch. "Wie sauber ist das Trinkwasser?" Das war eine häufig gestellte Frage. Das Wasser sei von sehr hoher Qualität, war zu erfahren. Dies sei durch permanente Proben nachweisbar, die in einem unabhängigen Labor in Leipzig analysiert werden.

"Wie hoch ist der Nitratgehalt", wollte eine der Besucherinnen wissen. "Minimal, praktisch kaum messbar", hieß die Antwort. "Die Qualität unseres Wassers wird viel öfter kontrolliert als die von Mineralwasser", informierte Frank Gäbler. "Es kann auch ungekocht bedenkenlos getrunken werden: Die Ergebnisse im bakteriologischen Bereich sind einwandfrei".

Allerdings sei das Wasser ziemlich hart, gab er auf Anfrage zu, was sich zum Beispiel durch Ablagerungen in Wasserkochern zum Ausdruck komme.

Draußen wurde jedem eine Kostprobe angeboten: Wasser pur oder mit Sirup veredelt. Jeder durfte durch ein verglasten Guckloch einen Blick in den Wasserspeicher werfen. "Papa, gibt es dort auch Haie", fragte ein Mädchen und zeigte auf den Riesenbehälter. "Nein, das ist Süßwasser, und Süßwasserhaie gibt es nicht", beruhigte der Vater lächelnd die Kleine.

Nach Angaben von Roth sei der Wasserverbrauch in den letzten Jahren drastisch gesunken. Die Ursache dafür sei nicht allein die schrumpfende Wirtschaft. "Sowohl private Kunden als auch die Unternehmen sind auf diesem Gebiet viel sparsamer geworden", so der Niederlassungsleiter.