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Für den Klimaschutz Michael Ahlers ist Manager für CO2-Bilanz von Dessau-Roßlau

Michael Ahlers will den Klimaschutz zum Anliegen der gesamten Stadtgesellschaft machen.

08.04.2021, 14:40

Dessau

Michael Ahlers ist ein Rückkehrer. Der 49-Jährige hat seit dem 1. Februar das Amt des Klimaschutzmanagers in der Stadtverwaltung inne und zog dafür zurück in seine Geburtsstadt Dessau.

Zuvor lebte er in Eberswalde, wo er an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Naturschutz und Landschaftsnutzung studiert hat, später auch Fundraising Management. Beruflich arbeitete Ahlers zehn Jahre lang für Axel Vogel (Grüne), lange Zeit Landtagsabgeordneter in Brandenburg, heute Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz. Der Wechsel Vogels in das Ministerium stellte auch für Michael Ahlers die beruflichen Weichen neu. Auf die Stelle beworben habe er sich, weil er Dessau kennt. „Und ich mag Jobs, die vielseitig sind, wo man viele Menschen trifft und langfristig Dinge gestalten kann.“ All das, was die Tätigkeit als Klimaschutzbeauftragten ausmache.

„Ich kümmere mich, dass die Maßnahmen für Klimaschutz systematisch und strukturiert umgesetzt werden“

Das Thema ist nicht neu für Dessau-Roßlau, kam zuletzt aber etwas ins Stocken. „Ich kümmere mich, dass die Maßnahmen für Klimaschutz systematisch und strukturiert umgesetzt werden“, beschreibt Michael Ahlers seine Aufgabe. Das funktioniert am besten, wenn alle Akteure der Stadt, also Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bürger zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen. Es gebe recht viele Akteure, die sich für den Klimaschutz engagieren, darunter Vereine, Initiativen, die Stadtwerke, Wohnungsunternehmen und viele andere. „Ich bin noch dabei, alle kennenzulernen“, so Ahlers.

Eines hat der Neue in diesem Amt bereits festgestellt: Viele Konzepte und Ideen für mehr Klima- und Umweltschutz wurden erarbeitet. Aber zu viele sind nur Papier. „Wir müssen mehr davon umsetzen“, findet Ahlers.

Nachhaltigkeit, weniger Autoverkehr, Stärkung des ÖPNV

Und dann steht als erste große Aufgabe die Aktualisierung des Klimaschutzkonzeptes. Das jetzige datiert aus dem Jahr 2010, „das ist also völlig veraltet“. Zur Vorarbeit gehört das Erstellen einer CO2-Bilanz. Verkehr, Energieversorgung, Wirtschaft und Privathaushalte sind dafür unter die Lupe zu nehmen. Um am Ende die Frage beantworten zu können, wie viel C02 produziert die Kommune? „Diesbezüglich wissen wir gar nicht, wo wir stehen, da auch diese Daten zehn Jahre alt sind.“

Nachhaltigkeit, weniger Autoverkehr, Stärkung des ÖPNV, gute und sichere Fuß- und Radwege, viel Grün, der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen sind einige der Themen, die für Michael Ahlers Klimaschutz bedeuten. „Die Verwaltung sollte dabei mit gutem Beispiel vorangehen“, findet er. Dass seit Jahren Büroartikel aus recyceltem Papier und Kunststoff verwendet oder Briefumschläge für den Hausgebrauch mehrfach benutzt werden, sei ein solches Zeichen, ebenso wie die Anschaffung von zwei Elektro- und zwei Hybridautos im Fuhrpark der Stadt. Damit dies mehr wird, will Ahlers aufklären, informieren, überzeugen. „Auch darin sehe ich meine Aufgabe.“ (mz/Sylke Kaufhold)