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Merz legt Grundstein am Standort Dessau

Von Steffen Brachert 06.04.2007, 18:58

Dessau/MZ. - Das Jubiläum naht in großen Schritten. Im Jahr 2008 feiert der Pharmakonzern Merz seinen 100. Geburtstag. Am Heimatstandort Frankfurt / Main. Aber auch in Dessau. Aus gutem Grund. Gründonnerstag startete das Unternehmen auf dem Gelände in Tornau die größte Einzelinvestition in der 99-jährigen Firmengeschichte. Für knapp 18 Millionen Euro entsteht dort eine hoch technisierte Produktionsanlage für Xeomin, ein Medikament gegen Muskelverkrampfungen, das wie Botox auch für straffere Haut sorgen kann.

"Wir glauben an den Standort Deutschland. Wir glauben an Dessau", sagte Bernhard Scheuble, Chef des Pharmariesen, der weltweit 1 900 Mitarbeiter beschäftigt. "Wir sind zuversichtlich, was unsere Zukunft angeht." Die Zuversicht basiert auf zwei Produkten, die Merz selbst entwickelt hat: das Alzheimer-Medikament Axura und eben Xeomin, das ab August 2008 in Dessau produziert werden soll. Merz ist hier schon vor Ort - in enger Nachbarschaft zum Impfstoffwerk Dessau-Tornau. Neben der Anlage zur Xeomin-Wirkstoffproduktion und einem Biotechnikum entsteht in den nächsten Monaten ein zweigeschossiges Gebäude für Gefriertrocknung und Abfüllung, für Labore und Büros. Zwölf neue Arbeitsplätze sind geplant.

"Wir haben hier ein Umfeld, was von der Thematik viel versteht", lobte Scheuble. Das schließt hoch qualifizierte Mitarbeiter ein - aber auch eine Stadtverwaltung, die sich besonders um Merz mühte. "Das wissen wir sehr zu schätzen." Im August 2006 gab es den ersten Kontakt. Am 17. Dezember reichte Merz den Bauantrag ein. Am 7. Februar erteilte die Stadt Dessau die Baugenehmigung. Vage stellte Scheuble weitere Investitionen in Aussicht. "Ein Anfang ist ein Anfang." Gerade bemüht sich Merz, das Medikament Xeomin in Mexiko und Argentinien zuzulassen. Der US-Markt bleibt das große Ziel.

Dessaus amtierender Oberbürgermeister Karl Gröger lobte den unternehmerischen Mut der Merz Gruppe. "Respekt dafür." Gröger schöpfte aus der Investition Mut für Dessau, für Anhalt. "Wer baut, der glaubt an die Zukunft, der sieht hier Perspektiven."