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MDR-Magazin "Geschichte Mitteldeutschlands" in Dessau-Roßlau MDR-Magazin "Geschichte Mitteldeutschlands" in Dessau-Roßlau: Verein hilft bei "Zeitreise" in die DDR

31.08.2015, 06:02
Mitglieder des Vereins Militärhistorisches Museum Anhalt.
Mitglieder des Vereins Militärhistorisches Museum Anhalt. Daniel Schrödel Lizenz

Dessau-Rosslau - In Dessau-Roßlau haben neun Mitglieder des Vereins Militärhistorisches Museum Anhalt beim Dreh einer knapp achtminütigen Geschichtsreportage mitgewirkt, bei der die in Originaluniformen gekleideten Vereinsmitglieder einen Tag lang das Leben in der NVA-Kaserne nacherleben lassen.

Dabei wird MDR-Volontär Holger Lühmann als „zeitreisender Reporter“ in die Rolle eines NVA-Wehrpflichtigen der 1960er Jahre schlüpfen und dort den ganzen Drill der Ausbilder erleiden müssen. Grundlage ist das NVA-Tagebuch von Eckhard Ullrich, das der damals junge Rekrut von 1971 bis 1973 geführt hat („Kulturschock NVA“) und der nur selten von seinem Dienstort an der Ostsee in die thüringische Heimat fahren konnte. In der Rolle des Wehrpflichtigen spielt Lühmann einige Szenen von Ullrichs Grundausbildung und dessen Zeit in der Truppe nach.

„Bei unserem Reportageprojekt“, so erklärt Lühmann den Ansatz für den Film, „ging es darum, zu erfahren, wie sich der Wehrdienst in einer Armee anfühlt, die - anders als die Bundeswehr im Westen - stets zu 85 Prozent gefechtsbereit sein musste: Frühsport, Gefechtsübungen, Politunterricht. - Die jungen Männer, denen man erklärte, Waffendienst sei ’Friedensdienst’, hatten einen langen Arbeitstag mit meist strengen Vorgesetzten, die sie körperlich ertüchtigen und politisch-ideologisch schulen sollten.“ Besonders schlimm sei die schikanöse Dynamik gewesen, die das sogenannte EK-Wesen entwickelt habe, sagt Lühmann. „EK bedeutet Entlassungskandidat, das war ein Soldat höheren Ranges, der bereits den längsten Teil seiner 18-monatigen Wehrdienstzeit hinter sich hatte und - der Name sagt es schon - kurz vor seinem Dienstende stand.“

Die Reportage läuft am morgigen Dienstag im Magazin „Geschichte Mitteldeutschlands“ ab 21.45 Uhr im MDR-Fernsehen. (mz/cus)