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Mamma mia hier sind sie wieder

Von Ilka Hillger 09.02.2005, 17:45

Dessau/MZ. - Mehr als 20 Jahr ist es her, dass die vier Schweden ihren Abschied von der Bühne nahmen. Da waren die vier Interpreten, die jetzt in die Rollen des erfolgreichsten Pop-Quartetts aller Zeiten schlüpfen, selbst noch Kinder - immerhin die berühmter Eltern. Dass man nicht unbeschadet zwischen vielen Noten aufwachsen kann, stellen Dominique Lacasa, die Tochter von Frank Schöbel und Aurora Lacasa, und Max Marcus Fritzsch - seine Eltern sind das Gruppe-Kreis-Paar Arnold Fritzsch und Eva Diessner - unter Beweis. Ihre deutsche Herkunft verleugnen freilich alle vier. Authentisch wie einst bei den Vorbildern wird Englisch gesprochen, und zu allem Überfluss sind die jungen Leute, die in die Kostüme steigen, die eigentlich ihre Eltern trugen, auch noch im wahren Leben Paare. Das Publikum jauchzt und nimmt gelassen zur Kenntnis, dass so viele Gemeinsamkeiten aus den Vieren zwar nicht Abba machen, sie aber den Idolen der 70er und 80er Jahre nahe kommen lässt.

Natürlich helfen dabei vor allem die niemals tot zu kriegenden Melodien, die ein jeder kennt und mitsummt. Keinen Nummer-Eins-Hit der Schweden lässt "ABBAfever" aus: "Waterloo", "Mamma Mia", "Fernando", "Dancing Queen", "Thank You For The Music" - die Songliste der Show ist mehr als 20 Titel lang und treibt die Dessauer Zuhörer aus den Sitzen und in einen Strudel aus Tanz und Leuchtstab-Schwingen. Dass sich Agnetha (Vandell) und Anni-Frid (Lacasa) dabei nicht auf die oft genug kruden Choreographien der Originale verlassen, ist wohltuend und klug, denn das Tanzen überlassen die Sänger den Profis, sechs jungen Damen von der Kazina Show Company, die weitaus mehr Feuer in die Darbietungen bringen, als es die Schwedinnen je vermochten. Mit Ulli dell'Antonio steht Tänzern und Sängern ein Moderator zur Seite, der indes nur Stichwortgeber sein kann und die Superlative des Pop-Quartetts benennt. Dass er nicht allzu viel sagen kann, ist nicht wirklich schade. Dass Publikum weiß sowieso alles über seine Lieblinge und will und darf vor allem deren Musik hören.