Mainmetall in Dessau Mainmetall in Dessau: Großes Jubiläum: Großhandelsfamilie würdigt ihre Mitarbeiter

Dessau - Der erste Tag bleibt in Erinnerung. Heiß und kalt sei es ihm den Rücken heruntergelaufen, gesteht Yves Prager. An seinem ersten Ausbildungstag stand der damals 19-Jährige vor dem einstigen Berufsschulzentrum am Dessauer Schlossplatz, weil er dachte, das Lehrjahr beginnt mit der Theorie.
Auszubildender wurde von den Kollegen im Betrieb bereits erwartet
Derweil warteten die Kollegen von Mainmetall in der Kochstedter Kreisstraße auf ihren allerersten Azubi. Heute, mehr als 25 Jahre später, lacht Prager über diese Episode, die immer mal wieder unter Kollegen zur Sprache kommt. „Ich bin seitdem noch nie wieder zu spät zur Arbeit gekommen“, sagt der 44-jährige Dessauer.
Yves Prager ist einer von 19 Männern und Frauen, die am Dienstag im Fürst-Leopold-Hotel an festlich gedeckten Tischen Platz nahmen und zusammen mit ihren Chefs Andreas und Tobias Leeger feierten.
Fränkisches Familienunternehmen hat in Dessau eine Niederlassung
Gemeinsam ist den 19 neben ihrer Betriebszugehörigkeit die Höhe ihrer Dienstjahre. Alle arbeiten bei Mainmetall. Das fränkische Familienunternehmen hat in Dessau eine Niederlassung. Alle sind über 25 Jahre im Unternehmen. In Dessau wird so ein Jubiläum zum ersten Mal gefeiert.
Prager wurde vor 25 Jahren bei Mainmetall zum Kaufmann für Groß- und Außenhandel ausgebildet. Eigentlich wollte er später studieren. Als Außendienstmitarbeiter betreut der Dessauer heute rund 120 Handwerksbetriebe im Ostharz und im Salzlandkreis, die der Großhandel für Heizung, Sanitär und Dach mit Material versorgt. Er schätzt besonders das familiäre Klima im Unternehmen.
Kontakte zwischen Dessau und Haupsitz Bürgstadt mussten erst geknüpft werden
Dass Mainmetall sich in Dessau ansiedelte, ist dem Dessauer Hans-Jürgen Schulze - heute Rentner - mit zu verdanken. Schulze heuerte nach der politischen Wende im Mainmetall-Hauptsitz Bürgstadt als Fahrer an und bekniete seinen damaligen Chef, nach Dessau wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen.
Schulze organisierte erste Gespräche mit hiesigen Handwerkern. Andreas Leeger, Geschäftsführer Mainmetall, erzählte am Dienstag, wie er von einem Dessauer Unternehmen eine Halle anmieten konnte und wie er sich erste Arbeitskräfte ausgeliehen hat.
Unternehmen ist inzwischen an 22 weiteren Standorten vertreten
Eigentlich hatte Mainmetall Anfang 1990 noch keine Absichten, in den Osten zu expandieren, schildert er. Inzwischen ist das 1947 in Bürgstadt gegründete Familienunternehmen an 14 Standorten im Rhein-Main-Gebiet, an sieben Standorten in Sachsen sowie Sachsen-Anhalt und an einem in Brandenburg vertreten.
Über 670 Mitarbeiter, davon rund 100 Auszubildende, zählt das mittelständische Unternehmen. Fast 120 Mitarbeiter arbeiten im Dessauer Einzugsbereich. Mainmetall ist längst eine gesamtdeutsche Erfolgsgeschichte.
Mitarbeiter lobt: Arbeitsumfeld „passt wie in einer Familie“
Das ist auch den Jubilaren bewusst. „Hier ist man keine Nummer, unser Chef kennt jeden Azubi mit Vor- und Zunamen“, sagt Prager. „Das Umfeld passt wie in einer Familie“, sagt Jubilarin Kerstin Kleindienst. Früher verkaufte sie für ZAB Trommelmühlen. Als ZAB sich von Kollegen trennte, erhielt sie einen Tipp.
Rainer Blümel, Chef des Lagers, erging es ähnlich. Bei Abus arbeitete er im Schmiedelager. Bei Mainmetall sprach er vor mehr als 25 Jahren vor. Eine Woche später stand er am neuen Arbeitsplatz. Der 58-Jährige hat sämtliche Bauten von Mainmetall begleitet.
„Mainmetall ist Familie, für mich gibt es keine besseren Arbeitgeber“, sagt er. „Die Mannschaft ist stimmig, wir haben viel Spaß und schaffen was.“ (mz)
