Live-Ticker Live-Ticker: Oury-Jalloh-Demo in Dessau - Nachmittag laut Polizei "störungsfrei verlaufen"

Dessau - Die jährliche Demonstration im Zusammenhang mit dem nicht vollständig aufgeklärten Tod des Afrikaners Oury Jalloh im Dessauer Polizeirevier wird in diesem Jahr deutlich kleiner ausfallen als in der Vergangenheit.
Die Veranstalter haben eine weitestgehend stationäre Kundgebung mit etwa 150 Teilnehmern vor dem Polizeirevier in der Wolfgangstraße angekündigt. Der Beginn der Kundgebung war etwa gegen 15 Uhr angekündigt.
Die MZ wird das Geschehen mit einem Live-Ticker begleiten.
Liveticker zur Oury-Jalloh-Demo in Dessau
17.38 Uhr
Um 17.25 Uhr ist die Demo offiziell aufgelöst worden. Danach sind auch die letzten Demo-Teilnehmer abgereist. Die Polizei spricht bis zum Schluss von einem „störungsfreien Verlauf“. Besondere Vorkommnisse hätte es nicht gegeben.
17.22 Uhr
Nach mehreren abschließenden Videobeiträgen wird die Demo vor dem Polizeirevier in der Wolfgangstraße endgültig aufgelöst. Vor Ort sind nur noch wenige der anfänglich rund 150 Teilnehmer.
17.00 Uhr
Nach einer ersten Einschätzung der Polizei ist die Demo alles in allem „störungsfrei verlaufen“. Zu größeren Vorkommnissen oder Anzeigen sei es nicht gekommen.
16.55 Uhr
Jetzt wird vor dem Revier noch Musik gemacht. Rund 90 Personen sind noch vor Ort, während „Abolish the Police“ an die Wand projiziert wird. Die Polizei spricht von einer „starken Abwanderung“ der Demo-Teilnehmer. Es wird immer kälter.
16.36 Uhr
Nach mehreren Polizei-, Presse- und Gesellschaftskritischen Redenbeiträgen soll die Demo jetzt langsam zu einem Ende kommen. Die Organisatoren der Demo versammeln sich auf der Treppe des Polizeireviers.
Zum Abschluss wird wie in den Vorjahren die Nationalhymne von Südafrika gesungen. Es folgt eine Schweigeminute.
15.40 Uhr
Eine der Anwältinnen der Familie von Oury Jalloh - Beate Böhler - spricht zum Stand des Verfahrens. Demnach sei ein sogenanntes Klageerzwingungsverfahren, mit dessen Hilfe ein neuer Prozess begonnen werden soll, gescheitert. Dagegen geht Böhler derzeit vor dem Bundesverfassungsgericht vor.
Seit rund einem Jahr habe man noch keine Antwort. Man wolle aber weiterhin juristisch feststellen, dass sich Oury Jalloh in der Dessauer Polizeizelle nicht selbst entzündet haben könne.
Zudem kritisiert sie den Umgang von Gerichten mit den Aussagen von Polizisten und fordert bei Ermittlungen gegen die Polizei unabhängige Ermittler.
15.20 Uhr
Erste Redebeiträge vor dem Polizeirevier haben begonnen. Es geht um Kritik an Polizei, Kapitalismus und Rassismus in der Gesellschaft und speziell bei der Polizei.
15.13 Uhr
Die Demonstration ist am Polizeirevier angekommen, dort skandieren die Teilnehmer: „Deutsche Polizisten Mörder und Faschisten“. Der Haupteingang des Reviers ist versperrt. Auf die Wand wurden Parolen gegen die Polizei geschrieben, etwa „Polizei = Mörder“.
15.00 Uhr
Der Demonstrationszug hat sich in Bewegung gesetzt. Nach einem Lied, bei dem viele der Teilnehmer mitgetanzt haben, laufen die Demonstranten jetzt zum Polizeirevier. Auch Eltern mit Kindern sind darunter.
14.50 Uhr
Am Bahnhofsvorplatz wird die Demo von Musik untermalt.
14.34 Uhr
Zu Ehren der in Polizeigewahrsam - „ermordeten“ wie die Demonstranten sagen - Personen knien die Teilnehmer der Kundgebung nieder. Bevor der Marsch zum Dessauer Polizeirevier beginnt, gibt es noch einige Redebeiträge.
Ein dunkelhäutiger Sprecher schildert, dass er jeden Tag Angst vor der Polizei habe. Die Demonstranten skandieren „Oury Jalloh, das war Mord“.
14.23 Uhr
So gut wie alle Demonstranten tragen vorschriftsmäßig Mundschutz, das heißt über Mund und Nase. Allerdings wird der Mindestabstand nicht überall eingehalten, so bilden sich vielerorts Grüppchen. Die Polizei weist weiterhin mit Bildschirmen auf Einsatzwagen auf die Hygieneregeln hin.
14.20 Uhr
Der Bahnhofsvorplatz füllt sich. Inzwischen haben sich rund 150 Demonstranten versammelt. Sie bereiten sich auf den kurzen Marsch zum Polizeirevier vor, wo die Hauptkundgebung stattfinden soll. Viele von ihnen haben Transparente dabei, die sich gegen Polizeigewalt richten, aber auch Flaggen der Kommunistischen Partei sind zu sehen. Ein Lautsprecherwagen spielt für die linke Szene typische Musik.
Eine der Organisatoren, Nadine Saeed, sagte, man rechne mit deutlich weniger Teilnehmern als in den vergangenen Jahren. Wegen der Corona-Pandemie sind weniger Demonstranten aus ganz Deutschland angereist. Sie seien eher aus der Umgebung.
Das Thema Polizeigewalt sei aber so wichtig, dass eine Absage oder Verschiebung der Demo nicht in Frage gekommen sei. Dass einige Dessauer genervt von den jährlichen Demos sind, könne sie nicht nachvollziehen. Es müsse auch ein Interesse der Dessauer sein, aufzuklären, was vor 16 Jahren in der Zelle des Polizeirevier geschehen ist. „Erst nach der Aufklärung kann man Frieden finden“, sagte Saeed.
14.15 Uhr
Die Polizei weist mittels Lautsprecherwagen und Videos auf die Einhaltung der Hygienemasßnahmen im Rahmen der Demo hin.
13.46 Uhr
Vor dem Dessauer Hauptbahnhof sammeln sich am Donnerstag die ersten Teilnehmer der Oury-Jalloh-Demonstration. Dabei überwiegt die Anzahl der Polizisten noch die der Demonstranten. Nur rund 50 Personen sind bislang um kurz vor 14 Uhr vor Ort. Vor dem Hauptbahnhof haben sie schon ihre Transparente ausgerollt.
13.30 Uhr
Noch vor dem offiziellen Beginn von Demo und Kundgebung hat das Multikulturelle Zentrum Dessau Blumen auf den Treppen des Polizeireviers abgelegt.
12.22 Uhr
Die Polizei weist über den Nachrichtendienst Twitter auf die Einschränkungen am Nachmittag rund um den Dessauer Hauptbahnhof hin.


