Laser-Prüfgerät findet an Masten verborgene Schäden
DESSAU-ROSSLAU/MZ. - dieser Woche rund 200 Straßenlampen in Dessau-Roßlau auf ihre Standfestigkeit überprüft. "Dynamische Torsions- und Schwingungs-Messung" nennt sich das Verfahren, das bundesweit fünf Teams des Unternehmens anwenden.
In Dessau-Roßlau untersuchten Ramekers und Backhausen die ältesten von rund 1 300 noch aus DDR-Zeiten stammenden Straßenlampen. Insgesamt stehen an den Straßen der Stadt rund 12 000 Lampen.
Die Überprüfung unter einer Belastung von 1,4 Tonnen, drei Mal so viel wie beim stärksten anzunehmenden Sturm, diene vor allem der Sicherheit, gibt Klaus Massag, zuständiger Mitarbeiter des Stadtpflegebetriebes, Auskunft. Zum anderen wolle der Stadtpflegebetrieb damit einen Anhaltspunkt für zu erwartende Investitionen bekommen. Mit der computergesteuerten 3D-Standsicherheitsmesstechnik können die Experten nämlich nicht nur feststellen, welche Lichtmasten nicht mehr standfest sind und sofort erneuert werden müssen, sondern sie erhalten auch Angaben zur Lebensdauer intakter Masten. Reilux gibt außerdem nach der Prüfung eine fünfjährige Garantie für die Standsicherheit.
Einige der Lichtmasten seien über 30 Jahre alt. Da würde eine optische Kontrolle nicht mehr ausreichen, sagt Massag. "Oben sieht meist alles noch gut aus, aber unser Prüfverfahren gibt auch Aufschluss über den Zustand der Tragwerke unter der Erde", erläutert Robert Ramekers. So erspart sich der Stadtpflegebetrieb außerdem das aufwändige Aufschachten an "verdächtigen" Lampen. Die Holzmasten in Dessau-Roßlau seien bereits im vorigen Jahr überprüft worden, teilt Klaus Massag mit.
In der Heidestraße führten Ramekers und Backhausen ihre Prüftechnik vor. Sie brachten zwei Laserpunkte an einem Lampenmast an, auf die eine 3D-Kamera gerichtet wurde. Über einen Gurt, den sie um den Mast zogen, setzte ihn der Prüfmeister mit einer hydraulischen Pumpe einer Belastung von 1,4 Tonnen aus. Dass sich das stählerne Rohr etwas "durchbog" war auf dem Monitor genau zu sehen. Von der Last befreit, muss ein intakter Mast in seine ursprüngliche Lage zurückkehren, was dieser auch tat. "Nur 0,2 Millimeter Abweichung - das ist völlig in Ordnung", stellte Ramekers fest. Das gleiche Ergebnis stellten die Fachleute anschließend fest, als sie den Mast in Schwingungen versetzten.
Zur "Halbzeit" ergaben sich nur bei zwei von 110 überprüften Lichtmasten Beanstandungen. Sie müssen nun innerhalb von sechs Monaten ausgetauscht werden. "Lichtmasten wurden in der DDR mit einem hohen Materialaufwand hergestellt und in Dessau 1,30 Meter tief in die Erde versenkt", erklärt Klaus Massag das erfreuliche Prüfergebnis.