Konditorei-Gesellenprüfung Konditorei-Gesellenprüfung: Absolventen zeigen ihr Können

Dessau/MZ - Selbst schuld, wer darauf keinen Appetit hat: Auf Spiegeln sind zarte Pralinen aus Schokolade, Marzipan und mit geheimnisvollen Füllungen arrangiert. Im Glas gibt es unter anderem zarte Mousse au Chocolate mit fruchtig prickelndem Rosésektgelee. Chili-Trüffel, Espresso-Fudge, Königsberger Marzipan oder mit Creme gefüllter Krokant möchte man am liebsten in den Mund stecken. Und wer es eher herzhaft mag, der ist an den Platten mit Käse Fours richtig. Hier tummeln sich Frischkäse, Räucherlachs, aus zartem Gemüse ausgestochene Herzen, Salatblättchen und allerlei anderes leckeres Naschwerk zwischen zwei kleinen Teigscheiben.
Nur eben kosten darf man nicht, was am Donnerstag im Prüfungsraum des Dessauer Berufsschulzentrums arrangiert worden ist. Denn all diese Leckereien sind zunächst ausschließlich für Augen und Münder der Mitglieder der Prüfungskommission bestimmt.
14 Absolventen der Landesklasse der Konditoren zeigten am Donnerstag sowie am vergangenen Dienstag, was sie in drei Jahren Ausbildungszeit in ihrem Lehrbetrieb und an der Berufsschule gelernt haben. Dabei hatten sie so manche Unwägbarkeit in Kauf zu nehmen. Eine war die Hitze, die dem Backwerk arg zu schaffen machte.
Insgesamt zwölf Stunden hatten die künftigen Konditoren Zeit, Torten, Petit Fours, Pralinen, Desserts und Käse-Fours unter einem für alle vorgegebenen Motto herzustellen. Sie sollten ihre „Visionen“ zeigen. Das taten sie. So thront auf einer Sahnetorte die Büste von Nofretete, passend dazu gibt es eine große Cremeschnitte, auf der der Nil und der geschichtsträchtigen Ort Theben verzeichnet sind. Eine andere Arbeit widmet sich der Entwicklung der Technik - zu sehen sind Torten mit Eisenbahn, Flugzeug und Rakete. Oder: Ein Arrangement ist dem Thema Geburt, Einschulung, Erwachsenwerden gewidmet. Auf die runden Cremestücke wurden freche aus Marzipan gefertigte Figuren drapiert.
Dass alle Azubis der heutigen Landesklasse morgen ihre beruflichen Weg gehen werden, davon sind Prüfungskommission und Landesinnungsmeister Michael Wiecker (Wernigerode) überzeugt. Nur werde es immer schwieriger, beruflichen Nachwuchs zu finden, erklärt Wiecker mit Blick auf den demografischen Wandel im Land: „Da muss gegengesteuert werden.“
