Kirchenpräsident vor Ruhestand Wahl von Liebig-Nachfolger überraschend abgesagt - Landeskirche Anhalt findet keine Kandidaten
Die für den 15. und 16. März geplante Wahl eines neuen Kirchenpräsidenten für die Evangelische Landeskirche Anhalts wird überraschend verschoben. Wie nun das weitere Vorgehen geplant ist.
Dessau-Roßlau/MZ. Die für den 15. und 16. März geplante Wahl eines neuen Kirchenpräsidenten für die Evangelische Landeskirche Anhalts wird verschoben. Das hat die Kirche am Dienstag überraschend mitgeteilt. Die aus diesem Anlass der Wahl vorgesehen Sondertagung der Landessynode finde nicht statt.
„Der Wahlausschuss der Synode hatte seine Arbeit aufgenommen und nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten gesucht. Leider ist es bislang nicht gelungen, die von der Synode geforderte Mindestzahl von zwei möglichen Kandidierenden zu finden“, sagte Christian Preissner, der Präses der Synode, in einer Pressemitteilung. Man habe deshalb das Wahlverfahren nicht eröffnet und lege die Neuwahl eines Leitenden Geistlichen für die Landeskirche in die Hände der demnächst zu wählenden neuen Landessynode.
Ein Führungsvakuum an der Spitze hatte die Landeskirche eigentlich verhindern wollen. Der aktuelle Kirchenpräsident Joachim Liebig ist seit Anfang 2009 im Amt und geht zum 1. März 2024 in den Ruhestand. Nach den Wahlen der Gemeindekirchenräte für die anhaltischen Kirchengemeinden im Herbst 2023 werden in den fünf Kirchenkreisen der Anhaltischen Landeskirche vom 9. bis 11. März die der neuen Landessynode, also des Anhaltischen Kirchenparlaments, gewählt. Diese wird sich voraussichtlich am 31. Mai und 1. Juni konstituieren. „Danach kann ein neuer Wahlausschuss seine Arbeit aufnehmen“, wird Preissner in der Pressemitteilung zitiert.
In einer ersten Wahl für das Amt des Kirchenpräsidenten bei einer Sondertagung der Landessynode im September 2023 hatte keiner der beiden Kandidierenden die erforderliche Mehrheit erreicht. Sowohl Birgit Neumann-Becker als auch Georg Neugebauer hatten in drei Wahlgängen nicht die notwendige Stimmenmehrheit der Kirchenparlamentarier erhalten.
Bis zum Amtsantritt eines neuen Leitenden Geistlichen werden die Aufgaben des Kirchenpräsidenten von den beiden weiteren Mitgliedern des Landeskirchenrates, Oberkirchenrat Matthias Kopischke und Oberkirchenrätin Franziska Bönsch, übernommen. Eine Amtszeitverlängerung hatte Joachim Liebig ausgeschlossen.
Die Evangelische Landeskirche Anhalts ist eine von 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland und hat aktuell rund 26.000 Mitglieder.