Kindertag im Landschulheim Steutz Kindertag im Landschulheim Steutz: Fest mit Kinderdorf-Familien
Steutz/MZ/blo. - Und ein Erfolg war er auch für die etwa 400 Mädchen und Jungen, die am Samstag im Steutzer Landschulheim ihr alljährliches Kinderfest feierten. Es ist eng mit dem 1. Juni, aber gleichzeitig mit dem Albert-Schweitzer-Tag verknüpft, der mit der Gründung des Albert-Schweitzer-Verbandes 1995 einhergeht.
So lud das Albert-Schweitzer-Familienwerk die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Eltern aus den zwölf Kinderdorffamilien sowie alle dazugehörigen Kinderheime, heilpädagogische Heime und Behindertenheime, z. B. aus Sangerhausen, Stolberg Merseburg, Leune, Lütgenziatz ein. Bisher war das im Jerichower Land gelegene Kinderheim Lütgenziatz der alljährliche Treffpunkt. Durch Umbaumaßnahmen verlegte man kurzerhand die Feierlichkeiten in das Landschulheim, welches dem mittelalterlichen Thema vorzüglich angepasst war.
Mittelalterliche Musik mit entsprechendem Kinderprogramm. Gaukler, Musiker, Ritter Kuno und Dr. Eisen (ohne Bart) versetzten die Zuschauer in die Ritterzeit zurück. Hier offenbarten sie unter anderem Heilmethoden besonderer Art. So empfahl Kuno bei Gelbsucht so viel Alkohol zu trinken, dass man blau wird. Ob das eine Lösung ist, bezweifelten selbst die jüngsten Zuschauer.
Patrick aus Mücheln war intensiv dabei, sich als Steinmetz auszuprobieren. Viele Mädchen versuchten sich im Korbflechten. Unter fachmännischer Anleitung gelang es unter ihren geschickten Händen recht gut, aus dem Mark einer Schlingpflanze, die aus den Tropen kommt, einen nützlichen Gebrauchsgegenstand zu flechten. Max aus Niederlepte verstand sich aufs Bogenschießen. So fand fast jeder Pfeil den Weg sicher in den weit entfernten Strohballen. Hier passte der 18-Jährige auf die Jüngeren auf, die es ihm gleichtun wollten. Und um Schießen und Kämpfen ging es eben in der Zeit des Mittelalters. Darum sah man viele Jungen, die aus Holz Schwerter, Degen und Säbel fertigten, um sie anschließend im Zweikampf auszuprobieren, natürlich ohne sich weh zu tun.
Die Kropstädter Gäste hatten sich etwas Besonderes einfallen lassen. Benjamin berichtete, dass die Tanzgruppe schon seit zwei Monaten für ihren Auftritt moderne Tänze einstudierte. Die acht 13- bis 15-jährigen Jugendlichen, die sich "KTZ" nennen, brachten nur einige Ausschnitte aus ihrem umfangreichen Programm dar, welches mit viel Applaus belohnt wurde. In vielen Bereichen konnten sich die Kinder handwerklich betätigen, wie einen Korb unter der fachlichen Anleitung von Silvana Dietrich-Kursawe flechten, einen Topf aus Ton unter Hilfe von Töpfermeister Detlef Leps herstellen oder sich beim Spinnen und Filzen von Schafswolle unter Anleitung von Erna Ennen ausprobieren.