1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Kein Anstieg bei Impflieferungen für Dessau-Roßlau - OB erwartet Lockerungen in der kommenden Woche

Corona-Lage Kein Anstieg bei Impflieferungen für Dessau-Roßlau - OB erwartet Lockerungen in der kommenden Woche

OB berichtet aus Pandemiestab. Vom Land zeigt er sich enttäuscht. Derweil steuert die Stadt auf neue Lockerungen zu.

Von Daniel Salpius Aktualisiert: 28.05.2021, 09:29
Blick ins Dessauer Impfzentrum in der Anhalt Arena.
Blick ins Dessauer Impfzentrum in der Anhalt Arena. (Foto: Thomas Ruttke)

Dessau-Roßlau - Dessau-Roßlau steuert auf weitere Lockerungen der Corona-Regeln zu. Seit Mittwoch liegt die Sieben-Tage-Inzidenz unter 50. Am Donnerstag sank der Wert sogar noch einmal von 37,5 am Vortag auf zuletzt 31,2. „Für uns ist das von erheblicher Bedeutung“, freute sich Oberbürgermeister Peter Kuras (FDP) am Mittwoch im Haupt- und Personalausschuss. Bleibe die Stadt nun fünf Tage lang unter dem 50er-Niveau, gebe es weitere Möglichkeiten der Öffnung. „Etwa für Gaststätten und Tanzveranstaltungen“, kündigte Kuras an.

Bereits am Sonntag wären die fünf Tage erreicht. Sollte die Inzidenz bis dahin niedrig geblieben sein, würde die Stadt noch am selben Tag die neuen Lockerungen bekannt geben. Sie würden ab Montag gelten. Zulässig wären laut 13. Eindämmungsverordnung des Landes etwa wieder professionelle Veranstaltungen mit 50 Teilnehmern, wobei Genesene und vollständig Geimpfte nicht mitgezählt werden. Kinos, Theater und Konzerthäuser dürften auch in Innenräumen bis zu 200 Zuschauer empfangen, auch soziokulturelle Zentren dürften wieder öffnen. Voraussetzung bleibt oft jedoch ein negativer Corona-Test.

Unzufrieden zeigte sich Kuras mit der bisherigen Impfbilanz

Das Stadtoberhaupt blickte im Hauptausschuss jedoch nicht nur voraus, sondern auch zurück und gab den Mitgliedern des Gremiums wieder Einblicke in die Arbeit des Pandemiestabes.

Eine Erkenntnis der vergangenen Wochen sei gewesen, dass sich in der Stadt nunmehr die britische Virus-Mutation fast vollständig durchgesetzt habe und inzwischen bei 95 Prozent der Neuinfektionen auftrete. Die südafrikanische Mutation sei dagegen erst in fünf Fällen im Stadtgebiet aufgetreten, ohne weitere Ansteckungen nach sich gezogen zu haben, erklärte Kuras. Die brasilianische Variante sei dagegen noch kein einziges Mal nachgewiesen worden.

Unzufrieden zeigte sich Kuras mit der bisherigen Impfbilanz. Zwar hätten im Dessauer Impfzentrum bis dato 23.159 Menschen eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten, was einer Quote von etwa 30 Prozent entspreche. „Damit liegen wir im Landesmaßstab ganz gut.“ (Sachsen-Anhalt nähert sich aktuell den 40 Prozent.) Aus Sicht des Oberbürgermeisters könnte die Stadt jedoch schon weiter sein: „Der vom Land für Mai versprochene, spürbare Anstieg bei den Impfstofflieferungen ist aber leider ausgeblieben.“ Darüber sei er enttäuscht. Vollständig gegen das Coronavirus geschützt sind erst 11.131 Dessau-Roßlauer.

Impfberechtigt sind momentan alle Personengruppen aus den drei festgelegten Prioritätsgruppen

Dessau-Roßlau erhalte gegenwärtig 2.340 Impfdosen Biontech jede Woche. Die Liefermenge werde auch im Juni auf dem gleichen Niveau bleiben, kündigte der OB an. Mit dem Wirkstoff Astrazeneca sei das Impfzentrum der Stadt zuletzt am 3. April beliefert worden. Die 1.700 Dosen seien an drei Tagen ohne Terminvergabe vollständig verimpft worden.

Impfberechtigt sind momentan alle Personengruppen aus den drei festgelegten Prioritätsgruppen. In der höchsten Priorität haben bisher 7.482 Personen ihre Erstimpfung erhalten. „Ich gehe davon aus, dass alle Willigen aus dieser Gruppe inzwischen eine erste Impfung erhalten haben“, sagte Kuras. Er machte das an der zwischen 19. und 21. April nur mäßig genutzten Terminhotline für Über-80-Jährige fest. Die Stadt hatte diese extra geschalten, sie sei aber kaum in Anspruch genommen worden. (mz)