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Katze in Roßlau angeschossen Katze in Roßlau angeschossen: Kater Urmel weinte vor Schmerzen

Von Silvia Bürkmann 04.01.2018, 07:00
Schutzbedürftig und anschmiegsam kuriert Kater Urmel sein Trauma zu Hause aus.
Schutzbedürftig und anschmiegsam kuriert Kater Urmel sein Trauma zu Hause aus. Privat

Rosslau - Alles andere als friedlich und besinnlich endete für die Familie von Christel Heppner aus Roßlau das Jahr. Ist doch ihr Stubentiger „Urmel“ angeschossen und verletzt worden. „Mitten im Wohngebiet wird auf Haustiere geschossen“, schüttelt Heppner fassungslos den Kopf.

Wann genau Kater Urmel ins Visier einer Luftdruckwaffe geriet, lässt sich nicht taggenau rekapitulieren. Starke Tiere fechten beinahe täglich Revierkämpfe aus und tragen so manche Blessur davon, haben auch die Heppners in ihrem Roßlauer Wohngebiet Alte Garnison/Heidepark schon erfahren, dass Urmel blutüberströmt nach Hause kam.

Katze in Roßlau angeschossen: Kater Urmel lag halbtot rum und stand nicht mehr auf

Zuletzt auch mit einer Bissverletzung an der Hinterflanke. „Das ist normal und kann vom Tierarzt mit Antibiotika behandelt werden“, weiß Christel Heppner.

Völlig unnormal aber war, wie qualvoll sich ihr stolzer fünfjähriger Kater nach Weihnachten nach Hause schleppte. „Plötzlich lag er wie halbtot rum und stand gar nicht mehr auf“, hat Heppner seit Kindertagen einige Erfahrungen mit der Haltung von freilaufenden Hauskatzen.

Nach Schussangriff: Katze weinte wie ein Mensch

Urmel aber habe nach den Weihnachtsfeiertagen am Mittwoch, 27. Dezember, flach gelegen und gewimmert. „Es klang, als ob ein Mensch weint.“ Der Gang zum Tierarzt wurde erweitert um eine Röntgenaufnahme.

Die aus einer zweiten Perspektive wiederholt wurde. Dann war er zu sehen: Der Steckschuss eines Diabolo im Hinterlauf. Tierarzt und Tierhalten waren schockiert. Mit Tränen in den Augen stürmten Christel Heppner und ihre Tochter aus der Praxis.

Katze wirkt nach Angriff verängstigt und traumatisiert

Wieder zu Hause, zeigt Urmel ein auffallend geändertes Verhalten. Total verängstigt, zuckt der große Kater jetzt bei jedem unbekannten Laut zusammen. „Früher war er durch nichts aus der Ruhe zu bringen, da wirkt er jetzt wie traumatisiert“, berichtet Katzenmutti Heppner.

Ehe das Tier richtig auskuriert werden kann, steht am kommenden Dienstag noch eine Operation bevor, bei der der Tierarzt das Geschoss aus dem Körper entfernen will. „Katzen haben ja angeblich sieben Leben.

Schuss auf Katze: Auch spielende Kinder hätten verletzt werden können

Eines hat Urmel Weihnachten 2017 verloren, ein zweites wird er für die OP brauchen“, haben Heppner und ihre Familie gehörig Angst vor dem Dienstag.

„Wir fragen uns, wer in einer dicht besiedelten Wohngegend so verantwortungslos auf Haustiere schießt. Leicht könnten spielende Kinder verletzt werden“, meint die Halterin.

Besitzer von Kater Urmel erstatten Anzeige

Polizei und Tierschutzverein wurden informiert, Anzeige wegen Tierquälerei erstattet. Die Anzeige ging am 27. Dezember bei der Polizeidirektion ein und liegt jetzt im Polizeirevier Dessau-Roßlau, so Polizeihauptkommissar Gerhard Möbes.

Die Polizei spricht vom Einsatz von Luftdruckwaffen, was sowohl Luftdruckpistolen oder -gewehre sein können. (mz)

Hinweise an das Polizeirevier Dessau-Roßlau, Wolfgangstraße 25, Tel: 0340-25030