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Junge Schiffbauer basteln an Sperrholzmodellen

Von SILVIA BÜRKMANN 22.10.2008, 18:25

ROSSLAU/MZ. - "Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt", sagt Dieter Hermann vom Roßlauer Schifferverein 1847 e.V.. Die Mädchen und Jungen lauschen aufmerksam. Sie kommen aus fünf Schulen Dessau-Roßlaus, die sich zu einem Bildungsprojekt mit dem Schifferverein zusammengeschlossen haben.

Der Anstoß kam im Sommer mit "Wirtschafts- und Lebensraum Elbe 2010": Unter diesem Banner hatten Industrie- und Handelskammer und Biosphärenreservatsverwaltung eine gemeinsame Ausstellung auf einem Schiff vertäut, das von Prag stromab nach Hamburg schipperte und an den Ufern die Interessenten an Bord einlud. Bei Niedrigwasser Ende August aber fiel die Anlandung in Dessau-Roßlau ins Wasser, also aufs Trockene: Die Ausstellung wurde per Bus weitertransportiert. Das Ausstellungsschiff konnte nur in Aken anlegen. An Bord aber hatte es schon eine Sammlung von Schiffsmodellen, die Kinder gestaltet hatten.

Jetzt wollen die Mädchen und Jungen aus Dessau-Roßlau nachlege. Mit dabei sind die Förderschule Roßlau (7. Klasse), die Klassen drei und vier der Schule in der Waldstraße Roßlau und der Grundschule Meinsdorf, die Regenbogenschule Dessau und eine siebte Klasse der Ganztagsschule Zoberberg.

Jetzt also wird gebastelt und bemalt. Patenschaft für die jungen Schiffbauer übernehmen Mitglieder und Kameraden des Roßlauer Schiffervereins. Die Pädagogen und Schüler nutzen verschiedene Möglichkeiten für ihr Projekt. So passt die Zoberbergschule das Elbe-Thema in das Unterrichtsfach Technik ein oder in den Wahlpflichtkurs Planen-Bauen-Gestalten. Die Förderschule im Roßlauer Fliederweg hingegen hat ihren Projekttag am 10. November dem Schiffbau verschrieben.

Hier haben sich zehn Kinder für "Elbe 2010" gemeldet. "Wir bauen ein Containerschiff", wissen Veronika Müller, Lisett Szymlet und Enrico Möhring Bescheid. Als Pate steht ihnen Otto-Karl Ihms vom Schifferverein zur Seite. Elbeklasse 7 oder Rosselklasse 7? Über die Namensgebung wird noch verhandelt. Aber da ist ja noch Zeit bis zum "Stapellauf".

Doch die vergeht schnell. Bis zum 28. November sollen die an die fünf Schulen ausgereichten Schiffsmodelle wieder im Schiffermuseum in Roßlau anlegen. Dann entscheidet in der Auswertungsrunde eine Jury vom Fach über die vorgelegten Arbeiten. Preise gibt es auch, kündigt Schiffervereinsvorsitzender Hans Strauß an. Insgesamt können Geldspenden für 750 Euro an die Klassen übergeben werden.

Die Initiative unterstützen verschiedene Unternehmen, Institutionen, Vereine und Privatleute. Mit dabei ist Rolf Lack vom Verein zur Förderung des Elbstromgebietes e.V. und Richard Damann, Chef der Roßlauer Schiffswerft. Aber der ist ja schon längst Ehrenmitglied im Schifferverein.