Jugendweihe Jugendweihe: Abschied vom Kuscheltier

Dessau - Mit der Jugendweihe begann am Samstag für 91 Jugendliche im Anhaltischen Theater Dessau ein neuer Lebensabschnitt. Den symbolischen Schritt von der Kindheit zum Erwachsensein wagten Mädchen und Jungen u.a. der Regenbogenschule, der Sekundarschule an der Muldeaue sowie vom Gymnasium Philanthropinum.
Bevor sie aber Urkunde und Blume entgegen nehmen konnten, wartete ein von Johanna Bettführ und Ulrike Kuhn moderiertes Programm auf die Jugendweihlinge und ihre Gäste.
„We are the world, we are the children“ - machten Chor und Band vom Walter-Gropius-Gymnasium mit Michael Jacksons Hit den zum Anlass passenden Auftakt. Bei „Jugendweihe – und das Chaos beginnt“, gespielt von der Theatergruppe des Walter-Gropius-Gymnasiums, war der Name Programm. Auf meist lustige Art und Weise wurde die stressige Zeit vor Jugendweihe und Planung des großen Tages gezeigt, inklusive des turbulenten Aufeinandertreffens aller lieben Verwandten. Am Ende jedoch waren man sich einig: „Ein bisschen Erwachsenwerden kann auch nicht schaden.“
Seine Festrede begann Philipp Druschke, Jungunternehmer und Fördermitglied im Landesverband Sachsen-Anhalt der Interessenvereinigung Jugendweihe e.V., mit dem Versuch, die vor ihm sitzende neue „Generation Z“ zu charakterisieren. Als wichtigstes Merkmal sah Druschke die Tatsache, dass alle Jugendlichen mit hohem Technikstandard aufgewachsen sind. Anders als noch für ihre Eltern ist für sie der Umgang mit Handy oder Laptop von Kindheit an selbstverständlich. Als „Digitale Ureinwohner“ bezeichnete Druschke die Jugendweihlinge, sie seien „nonstop online“ und ständig auf WhatsApp, Twitter und Facebook unterwegs, um jede Minute ihres Lebens mit der Welt teilen zu können. Selbstinszenierung nannte Druschke dieses Phänomen und sieht darin durchaus auch Vorteile. „Ihre Kinder werden ihren Weg gehen“, ermutigte er alle Eltern. Zum Abschluss seiner Rede richtete er das Wort direkt an die Jugendlichen: „Sagt eure Meinung, denn sie ist willkommen.“
Zur symbolischen Aufnahme der Jugendlichen in den Kreis der Erwachsenen wird es bildhaft mit einem Korb auf der Bühne. Da hinein werfen die Jungen und Mädchen ein mitgebrachtes Plüschtier und verabschieden sich metaphorisch von der Kindheit. Mit einem letzten Knuddeln und Küsschen. (mz)