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Internationale Expertentage Internationale Expertentage: Hoffen auf Höhenflug der Homöopathie

Von Johannes Killyen 07.05.2001, 18:06

Köthen/MZ. - Hans-Werner Thote hat inden letzten Monaten viel über Homöopathieerfahren. Unter anderem ist er mit einer interessantenTheorie konfrontiert worden: "Die Homöopathie",sagt der Geschäftsführer der in Gründung befindlichenKöthener Homöopathie und WissenschaftsserviceGmbH, "hat bisher in regelmäßiger AbwechslungHöhen und Tiefen durchlebt. Es scheint, alsnäherten wir uns jetzt wieder einem Höhepunkt."

Grund für den Optimismus ist nicht zuletztder Verlauf der gerade zu Ende gegangenen1. Cöthener Expertentage. Gut 40 Teilnehmeraus neun Ländern und Referenten aus siebenLändern kamen in die Hahnemann-Stadt, um aktuelleForschungsergebnisse zur Homöopathie zusammenzu tragen. Bereits am 19. April war in Köthenbekanntlich das Europäische Institut für Homöopathie(InHom) gegründet worden.Eine Stiftung, die zur Finanzierung des InHomins Leben gerufen wurde, hat - obwohl nochnicht voll rechtsfähig - laut Thote in zweiMonaten bereits 1,6 Millionen Mark eingespielt.Den Erfolg der Expertentage bewertet Thoteals außerordentlich angesichts der Tatsache,dass zur Organisation nur wenige Monate bliebenund Ende Mai in Hamburg die Jahrestagung derdeutschen Homöopathen stattfindet. "An dieserVeranstaltung liegt es wohl, dass die Beteiligungaus Deutschland sehr spärlich war." Über denZuspruch ausländischer Homöopathen ist erdagegen "mehr als zufrieden".

Aber es wird wohl noch Gelegenheit geben,Probleme zu beseitigen, denn die Expertentagesind als Reihe angelegt. Die nächste Auflageist für September 2002 geplant. Dann solldie Köthener Homöopathie-GmbH auch voll fürMarketing und Organisation zuständig sein,"während jetzt der Deutsche Zentralvereinhomöopathischer Ärzte voll verantwortlichwar", sagt Hans-Werner Thote. Er selbst habenur in der Stadt ein organisatorisches Netzspannen können.

Da ist Thote freilich allzu bescheiden, denngerade das Rahmenprogramm der Expertentageund die Betreuung vor Ort lösten durchausBegeisterung bei den Teilnehmern aus. Da gabes zum Kongress den Luxus einer Simultanübersetzungin drei Sprachen, daneben eine Party in derLutzeklinik und ein Treffen mit dort ansässigenKünstlern, einen Ausflug in die Elbauen undein Konzert in der St. Jakobskirche. Am Samstagwurden im Spiegelsaal Preise an drei Tagungsteilnehmerverliehen.

"Alle waren angetan von der Stadt und derGastfreundlichkeit. Ich habe 'meine' Köthenerkaum wiedererkannt." Zudem sei ihm bei demKongress bewusst geworden, "wie wichtig HahnemannsErkenntnisse für heutige Homöopathen immernoch sind und wie bedeutsam damit Köthen alsStandort der Homöopathie ist".

Natürlich war ein Besuch im maroden Hahnemann-HausPflicht, "die Kongressteilnehmer haben esbis zum Dachstuhl erkundet und im Garten jedenGrashalm inspiziert". Als Fernziel, sagt Thote,sei die Einrichtung eines kleinen Museumsim Hahnemann-Haus diskutiert worden. Vielkonkreter sind jedoch die Pläne für die Lutzeklinik:Hier sollen die Expertentage 2002 stattfindenund bereits im September 2001 ein homöopathischerLehrgang für Medizinstudenten. Bis Jahresendesoll hier auch eine homöopathische Bibliothek,die sich derzeit noch in Hamburg befindet,untergebracht werden. Die Krönung für WernerThote wäre, "wenn in fünf Jahren alle 4000homöopathischen Ärzte Deutschlands mindestenseinmal in Köthen gewesen sind".