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Industriehafen Roßlau Industriehafen Roßlau: Stadt hat Auftrag für Erneuerung der Gleisanlagen ausgeschrieben

Von Silvia Bürkmann 14.11.2018, 09:37
Mitglieder der SPD-Landtagsfraktion zu Besuch im Hafen.
Mitglieder der SPD-Landtagsfraktion zu Besuch im Hafen. Thomas Ruttke

Roßlau - „Im Industriehafen läuft das größte Infrastrukturprojekt der Stadt Dessau-Roßlau“, spielte Hafenbetriebsleiter Lutz Wiesel gleich zur Begrüßung der SPD-Landtagsfraktion das Trumpf-Ass aus. 10,5 Millionen Euro nimmt die Stadt als Mehrheitseigner des Hafens in die Hand, um den Betrieb zu ertüchtigen als trimodales Logistik-Zentrum für die Verkehrsträger Straße, Schiff und Schiene.

Ausgeschrieben worden ist jetzt aktuell der Auftrag für die Gleiserneuerung

Ausgeschrieben worden ist jetzt aktuell der Auftrag für die Gleiserneuerung vom Tor des Deutschen Hydrierwerkes (DHW) Rodleben bis zur Kaimauer. Wiesel atmete auf: „Endlich kommt wieder sichtbare Bewegung in das Projekt. Die Submission der eingehenden Angebote ist für den 5. Dezember angesetzt.“ Für den abschließenden letzten Bauabschnitt mit der neuen Kaimauer und einem zweiten Gleis gibt es gegenwärtig noch keine Zeitpläne. „Wir sagen immer: Möglichst schnell.“

Die Landespolitiker der SPD waren am Dienstag zur Fraktionssitzung vor Ort unterwegs in verschiedenen Bereichen. Eine Gruppe besuchte das Bauhaus Dessau und die Baustelle des neuen Museums, eine zweite den Hafen und die dritte schließlich das Anhaltische Diakonissenkrankenhaus, wo am Abend zu einem öffentlichen Bürgergespräch geladen wurde.

Hafen-Romantik aber haben weder Betriebsleiter Wiesel noch Holger Hövelmann als regionaler SPD-Abgeordneter zu präsentieren. Vielmehr ein knallhartes Geschäft unter schweren Bedingungen, verschärft durch den anhaltenden Niedrigwasserstand der Elbe, der einen Gütertransport per Schiff seit April unrentabel, ja faktisch unmöglich macht. Der Industriehafen Roßlau führe zwar den „Hafen“ noch im Namen, wies Wiesel hin auf die neuen Koordinaten : „Im Prinzip sind wir zu einem großen Güterbahnhof geworden.“

Die Zwangspause für den Roßlauer Hagen soll möglichst kurz gehalten werden

Der Anschluss an das Netz der Bahn AG ist der zweite große Trumpf des Industriehafens. Der hat schon in den Vorjahren „gestochen“ und für volle Auftragsbücher gesorgt. Waggonumschlag zählte zu den einkömmlichsten Leistungen der kleinen Hafen-Mannschaft. Ein besonderer Clou gelang im Mai, als die DB Bau die Gleise zwischen Zerbst und Rodleben erneuerte und die Verladung der Alt- und Neuschwellen über Gelände und Technik des Industriehafens lief.

„Da konnten wir unsere Lok oder das Unimog-Fahrzeug vermieten ohne Ende. Das hat sich wirtschaftlich gelohnt“, erinnerte der Hafen-Chef gern an den Großauftrag außerhalb der normalen Geschäfte.

Ab Januar 2019 nun wird wegen des Gleisbaus der Industriehafen ruhend gestellt. Die Zwangspause soll dann so gering wie möglich gehalten werden. „Es muss Möglichkeiten geben“, weiß Wiesel, das sich bei anhaltendem Stau die Warenströme neue Wege suchen und auch nicht mehr zurückkommen. „Wir wollen unsere Kunden nicht hängen lassen.“ (mz)