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Holzhandel Fahrtmann Holzhandel Fahrtmann: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Von Steffen Brachert 21.10.2002, 18:03

Dessau/MZ. - Anfang des Jahres 2000 hatte seine Firma ein viel schlimmeres Feuer überstanden. 1,3 Millionen Euro betrug damals der Sachschaden. Groß war die Hilfsbereitschaft aller.

Im Oktober 2002 allerdings ist Ernüchterung eingezogen. "Wir haben uns vom letzten Feuer nicht mehr erholt", muss Fahrtmann eingestehen. Vor drei Wochen hat der Firmenchef einen Insolvenzantrag gestellt. "Wir hatten enorme Umsatzeinbrüche." Den allgemeinen Niedergang der Baubranche hat auch die Firma Holz-Fahrtmann zu spüren bekommen.

Als dann auch noch die Banken unruhig wurden, sah Fahrtmann keinen anderen Ausweg mehr.

"Es trifft einen sehr hart", gibt der Firmenchef zu. "Wir haben ja zwölf Jahre gekämpft, alles reingesteckt, was wir hatten." Fahrtmanns Gefühlswelt ist aus den Fugen. "Man kann es gar nicht beschreiben, wie es einem geht."

Ob es für das Traditionsunternehmen eine Zukunft gibt und wie diese ausschaut, Fahrtmann weiß es noch nicht. "Wir sind derzeit in einem luftleeren Raum." Bis Ende der Woche soll über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens entschieden werden. Bis dahin kann der Geschäftsmann nur abwarten: "Es gibt drei Konzepte", sagt Fahrtmann vorsichtig. "Wir wollen unbedingt, dass es weiter geht. Doch es liegt nicht nur in unserer Hand." Ein starker Partner wird gesucht. "Das ist eine Variante. Wir brauchen einen solchen." Erste Kontakte sind geknüpft. "Es haben sich welche angeboten."

Intensive Gespräche sind aber erst möglich, wenn ein Insolvenzverwalter eingesetzt ist. Bis dahin hält Holz-Fahrtmann in Alten nur einen Minimalbetrieb aufrecht: Der Holzhandel hat täglich noch von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Um den Kunden zu zeigen, dass Hoffnung besteht.