Schmelzwasser aus Tschechien angekündigt Hochwasserlage in Dessau: Muldepegel sinkt, Elbe steigt weiter, Stadt warnt Schaulustige
Die Lage an Elbe und Mulde ist weiterhin händelbar, sagt die Stadt. Hochwassertouristen sollen sich an Absperrungen halten und die Einsatzkräfte nicht behindern.
Dessau-Rosslau/MZ. - Der Katastrophenschutzstab Dessau-Roßlau schätzt die Hochwasserlage an Elbe und Mulde nach wie vor als ruhig und händelbar ein, trotz weiter steigender Pegel an der Elbe. Wie die Stadt am Donnerstag in einer Mitteilung nach der Sitzung des Katastrophenschutzstabs mitteilte, liegt die Elbe derzeit bei 5,75 Meter. Am Mittwoch lag der Pegel noch bei 5,48 Metern.
„Laut der Informationen aus Tschechien könnte noch mehr Schmelzwasser aus dem Riesengebirge nachkommen, aber nicht in dramatischen Größenordnungen. Heißt für uns, dass die Elbe wohl nach dem Scheitel nicht so schnell wieder sinken wird, sondern gegebenenfalls erst noch stagniert und dann langsam auf den Normalstand zurücksinkt“, sagte Stadtsprecher Ralf Schüler.
In der Mulde sinkt der Wasserstand hingegen wieder. Am Donnerstagmorgen lag er bei 4,87 Metern. Am Vortag betrug er noch 5,21 Meter. Die Alarmstufe 3 bleibt vorerst bestehen, in Bitterfeld wurde sie aber bereits auf die 2 herabgestuft.
Unterdessen appellierte die Stadt an Hochwassertouristen, sich an die Regeln zu halten. „In Erinnerung an die vergangenen Hochwasserereignisse lässt sich das gehobene Interesse der Einwohner nach wie vor feststellen. Damit haben die Mitglieder des Katastrophenstabes auch kein Problem, solange die Maßnahmen nicht behindert und Sperrungen beachtet werden“, sagte Schüler.
Am Mittwochabend hatten Oberbürgermeister Robert Reck und Ordnungsdezernent Stefan Horváth die Übergabe des Kat-Stabes besucht, um sich auf den Stand der Dinge bringen zu lassen und persönlich ihren Dank an die Einsatzkräfte zu richten. „Gerade in solch einer Zeit, die geprägt ist von Ruhe und Entspannung im Kreise der eigenen Familie und Freunde ist es besonders hart, seinen Sonderdienst im Interesse der Stadt und der Bürgerinnen und Bürger zu leisten“, sagte Reck.