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Ausbau Elektromobilität Hochschule in Dessau: Jetzt kann hier auch Strom getankt werden

Stadtwerke Dessau haben Ladesäule auf dem Campus in der Bauhausstraße errichtet. Die kann jedermann nutzen. Für Mitarbeiter gibt es aber ein besonderes Angebot.

Von Heidi Thiemann 04.02.2022, 12:00
Übergabe einer E-Ladestation auf dem Campus der Hochschule Anhalt durch die DVV Stadtwerke. Im Bild: Standortsprecher Prof. Lothar Koppens, Verwaltungsleiterin Sabine Thalmann, Mitarbeiter Nico Steinborn und Stadtwerke-Geschäftsführer Dino Höll (v.l.n.r.).
Übergabe einer E-Ladestation auf dem Campus der Hochschule Anhalt durch die DVV Stadtwerke. Im Bild: Standortsprecher Prof. Lothar Koppens, Verwaltungsleiterin Sabine Thalmann, Mitarbeiter Nico Steinborn und Stadtwerke-Geschäftsführer Dino Höll (v.l.n.r.). Foto: Thomas Ruttke

Dessau/MZ - Lädt Nico Steinborn sein Elektrofahrzeug auf dem Campus der Hochschule Anhalt auf, kann er das für zwei Jahre kostenfrei. „Wir möchten einen Anreiz für unsere Mitarbeiter schaffen, sich ein Elektro- oder Hybridfahrzeug zuzulegen“, sagt Professor Lothar Koppers, Standortsprecher der Hochschule in Dessau, zu diesem Angebot.

Seit wenigen Tagen ist die von den Stadtwerken Dessau errichtete Ladesäule mit zwei Anschlüssen in der Bauhausstraße in Betrieb. Steinborn, der im Forschungs-, Transfer- und Gründerzentrum der Hochschule arbeitet, fährt seinen „Stromer“ bereits seit dem Sommer. Er wohnt in der Nähe von Köthen, hat in seinem Haus eine eigene Ladestation. Dass er nun auch auf Arbeit „tanken“ kann, findet er prima.

Besondere Förderung von Mitarbeitern soll Schule machen

Neben ihm haben noch zwei weitere Mitarbeiter den Antrag gestellt, in den Genuss des kostenfreien Ladens zu kommen. Dass es bald mehr werden, darauf setzt Sabine Thalmann, Verwaltungsleiterin der Hochschule. „Die Unterstützung wird sich herumsprechen“, denkt sie.

Auch die Hochschule selbst setzt auf Elektromobilität. Ein Fahrzeug ist am Dessauer Standort bereits im Einsatz. Wenn künftig Dienstfahrzeuge erneuert werden müssen, wird der Elektro-Fuhrpark wachsen. Jetzt seien alle am Sammeln von Erfahrungen.

Auch bei den Stadtwerken gibt es das Angebot des kostenfreien Stromtankens für Mitarbeiter, erzählt Geschäftsführer Dino Höll. Mit zwei / drei Mitarbeitern habe es angefangen, mittlerweile nutzen acht bis neun das Angebot. Auch der Fuhrpark der Stadtwerke werde sukzessive - „da, wo es sich anbietet“ - umgestellt.

Mittlerweile gibt es 32 Ladepunkte in der Doppelstadt

Auf dem Weg zu mehr Elektromobilität in der Stadt sind die Stadtwerke dabei, das Netz der Stromtankstellen zu erweitern. 2018 wurde im Rathauscenter die erste gebaut, mittlerweile gibt es 32 Ladepunkte in der Stadt: 15Säulen mit je zwei Anschlüssen sowie zwei Wallboxen. Allein 16neue Ladepunkte wurden im vergangenen Jahr errichtet. „Insgesamt haben wir bislang rund 250.000 Euro in die Ladeinfrastruktur investiert“, so Höll. Zwar gibt es auch Fördermittel, doch liege deren Anteil nur um die 20 bis 30 Prozent.

Kostendeckend sei das Angebot noch längst nicht, gesteht Mark Müller, Fachbereichsleiter Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken. Dafür gibt es einfach noch zu wenige E-Fahrzeuge und Nutzer. Am Tankstellenpreis dürfte es nicht liegen. 39 Cent kostet die Kilowattstunde. Für 7,80 Euro komme man etwa 100 Kilometer weit. „Das ist relativ kostengünstig“, findet Müller.

Ausbau der Infrastruktur nimmt auch Roßlau in den Blick

Trotz noch überschaubarer Nutzerzahl, die Stadtwerke bringen den Ausbau der Infrastruktur weiter voran. Bislang sei nördlicher der Elbe das Angebot noch rar. Zwar gibt es bei IDT schon die Möglichkeit, Strom zu tanken, doch in Roßlau selber noch nicht. Das soll sich ändern. Vom Verbindungspunkt-Geschäft gab es bereits eine Anfrage, auch die Bereich Innenstadt und Bahnhof werden ins Auge gefasst.

Ebenfalls an der Hochschule gibt es weitere Pläne. An den Standorten Köthen und Bernburg sollen Ladesäulen errichtet werden. „Unser Nachhaltigkeitskonzept umfasst aber nicht nur die Elektromobilität“, erklärt Thalmann. Sie nennt Baumaßnahmen, Müllkonzept, begrünte Dächer und auch Blühflächen auf dem Campus als Beispiel.