1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Herz-Zentrum Coswig: Herz-Zentrum Coswig: Offene Türen für über 1 000 Gäste

Herz-Zentrum Coswig Herz-Zentrum Coswig: Offene Türen für über 1 000 Gäste

Von Heidemarie Grzech 14.09.2003, 17:23

Coswig/MZ. - Seit fünf Jahren arbeitet das Herzzentrum in Coswig / Anhalt, und zum fünften Mal wurde auch ein Tag der offenen Tür durchgeführt. Das Interesse an dieser Einrichtung der Mediclin-Gesellschaft war enorm. Mehr als 1 000 Besucher nutzten am Samstag die Möglichkeit der Information.

Die Herzklinik fand zu Beginn nicht überall Akzeptanz. Heute überzeugen beispielhafte Leistungen, die bei wissenschaftlichen Tagungen vorgestellt werden, und die Zahl der bereits behandelten Patienten. Neue Wege der Kooperation mit anderen Einrichtungen wurden gesucht und gefunden. "Und überhaupt" erzählt Claudia Kern, "die Suche nach Strukturen der Zukunft ist etwas Spannendes".

Sie weiß, wovon sie spricht. Als ausgebildete Hebamme und Krankenschwester studierte sie auch Ökonomie des Gesundheitswesens. Seit September 1998 ist sie Verwaltungsleiterin des Coswiger Herz-Zentrums. Damals mussten 300 Mitarbeiter zu einem arbeitsfähigen Team zusammengeführt werden. Das war nicht einfach. Außerdem war eine Privatklinik in Sachsen-Anhalt ein Novum. Die Meinung, dass dort nur Privatpatienten behandelt werden, musste ausgeräumt werden.

Der Verwaltungsdirektorin stehen im Jahr 34 Millionen Euro zur Verfügung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Sie müssen zur optimalen Versorgung der Patienten eingesetzt werden. Durch moderne OP-Technik konnte die Aufenthaltsdauer der Patienten verkürzt werden. Die damit eingesparten Mittel dienten wiederum der Anschaffung neuester Technik.

Das alles erzählt Claudia Kern im Speiseraum der Mitarbeiter bei Eintopf und Kaffee ihren ganz speziellen Gästen Lothar Krafczyk aus Coswig und Edgar Stiller aus Stendal. Die beiden ehemaligen Patienten hatten sich für einen Videofilm zu Demonstrationszwecken zur Verfügung gestellt. Beim Austausch über ihre "Klinikerfahrungen" spricht Edgar Stiller nur lobend über die Versorgung und Aufklärung in Coswig während seines Aufenthaltes im Jahr 2001. Durch die Kooperation mit der Stendaler Klinik standen alle Daten sofort zur Verfügung, als wenn sie hier erst angefertigt worden seien.

Bei den Führungen durch das Haus besichtigten die Besucher den Röntgenraum für die Herzkatheteruntersuchungen, die etwa 3 900 Mal im Jahr durchgeführt werden. Ein OP-Saal mit Vorbereitungsraum war zu besichtigen und dabei eine Operation - natürlich an einer Puppe - zu erleben. Auf der Intensivstation lag Schwester Nadine als Patientin. An ihr wurde der Einsatz der Geräte demonstriert, die nach einer Operation bis zum Aufwachen notwendig sind. Etwa 30 Mitarbeiter, Ärzte und Schwestern zeigten ihre Arbeitsplätze den ständig wechselnden Besuchergruppen.

Während des Tages der offenen Tür waren auch Vertreter von Pharmafirmen anwesend, die Bewährtes und Neues erklärten. Am Apothekenstand konnten Blutzucker und Cholesterinwerte bestimmt werden. Die Besucherinnen erhielten sogar eine Rose, und zum Abschluss konnte jeder in einem Quiz mit Fragen zur Klinik seinen Wissenstand überprüfen.