Handball Handball: Vertrag von Georgi Swiridenko nicht verlängert
Dessau-Rosslau/MZ. - Am Tag danach mühten sich beide Seiten um Professionalität. "Es gibt keine Negativ-Emotionen", versicherte Thomas Zänger, Präsident des Dessau-Roßlauer HV. "Die Entscheidung hat auf meine Arbeit keinen Einfluss", sagte Trainer Georgi Swiridenko. Die Entscheidung?! Seit dieser Woche steht fest: Dessau-Roßlauer HV geht mit einem neuen Trainer in die neue Saison.
"Wir haben uns darauf verständigt, den Vertrag nicht zu verlängern", sagt Zänger nach einem Gespräch, vor dem der Präsident einige Bedenken hatte. "Weder gab es menschliche Probleme zwischen uns, noch sind wir mit der sportlichen Leistung der Mannschaft grundsätzlich unzufrieden", erklärte der Präsident. "Georgi hatte immer Verständnis für unsere wirtschaftliche Situation." Genau diese Situation wird nicht einfacher. "Wir haben rückläufige Sponsoren- und Zuschauereinnahmen. Das sind Tatsachen, denen wir Rechnung tragen müssen", sagte Zänger. Man hätte Swiridenko ein reduziertes Angebote machen können. "Doch das wäre nicht fair gewesen."
Wer ab Juli Swiridenkos Nachfolger wird, dazu machte Zänger keinen Angaben, kündigte aber für Ende nächster Woche eine Pressekonferenz an. Gut möglich, dass dort Sven Liesegang als neuer Trainer vorgestellt wird. Der langjährige Bernburger Coach ist zur Zeit in der Sachsen-Anhalt-Liga in Glinde tätig - und soll dem sportlichen und finanzielle Umbau von Verein und Mannschaft weiter vorantreiben. In der neuen Saison wird es beim DRHV keine Vollprofis mehr geben.
"Ich hätte gern weiter mit der Mannschaft gearbeitet", sagte Trainer Swiridenko. "Ich muss die Entscheidung aber akzeptieren. So ist das Geschäft." Immerhin habe die ganze Sache einen Vorteil. "Es ist frühzeitig alles klar. Ich habe jetzt Zeit, mich intensiv um einen neuen Job mit Perspektive zu kümmern."
Das erste Heimspiel des Jahres 2013 steht somit unter besonderen Vorzeichen. Wegen des angekündigten Trainerwechsels. Und wegen der ungewohnten Anwurfzeit. "Wir haben auf den Karnevalsumzug am Sonntag Rücksicht genommen", sagt Präsident Thomas Zänger, selbst ein aktiver Karnevalist. Der Dessau-Roßlauer HV trifft deshalb schon am Sonnabend, 15 Uhr, in der Anhalt-Arena auf die HSG Gensungen-Felsberg.
Die HSG Gensungen-Felsberg kommt als Tabellenzwölfter und mit einem neuen Trainer nach Dessau. Ende Januar war Dragos Negovan aus persönlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten. Eine Woche später war mit Arnd Kauffeld ein Nachfolger gefunden, der bis 2004 zehn Jahre lang selbst das Gensunger Trikot getragen hatte und zuletzt in Baunatal tätig war. Ein Auftakterfolg blieb ihm allerdings versagt. Obwohl die HSG Gensungen-Felsberg vorige Woche gegen die TG Münden schon mit 24:16 (43.) führte, kassierte die Mannschaft in der Schlusssekunde per Siebenmeter noch den 30:30-Ausgleich. Nur drei Punkte trennen die HSG von dem ersten Abstiegsplatz, den derzeit der HC Aschersleben einnimmt.
"Ein prinzipiell guter Kader, ein neuer Trainer: Das macht einen Gegner immer gefährlich", sagte Swiridenko, der diese Woche im Training auf Kombinations-Handball Wert gelegt hat. "In Pirna waren wir aus dem Rückraum nicht torgefährlich genug. Daran haben wir gearbeitet." Das Ergebnis gibt es am Samstagnachmittag in der Anhalt-Arena zu sehen. Personell sind alle Spieler an Deck.
Klaus Schmidt, Grit Hentschel, Antje Garbe und Maik Bruckert haben beim MZ-Gewinnspiel Freikarten für das Sonnabend-Spiel des DRVH gewonnen. Diese können am Freitag von 9 bis 16.30 Uhr in der MZ-Redaktion in der Poststraße abgeholt werden.