Handball Handball: Breu hält es nicht auf der Tribüne
DESSAU-ROSSLAU/MZ/MBR. - Schock zu Beginn
In ihrer Vorrundengruppe A in der Jahn-Sporthalle waren die in der Sachsen-Anhalt-Liga spielenden Elbestädter zunächst auf den Landsberger HV getroffen, der sich in der Vorsaison den Meistertitel der Bezirksliga Süd erkämpft hatte.
Das Spiel begann unglücklich: In der Auftaktminute verletzte sich Spielführerin Christine Nagel am Sprunggelenk und konnte nicht mehr eingesetzt werden, was die ohnehin überschaubare Durchschlagskraft im Rückraum des DRHV deutlich einschränkte. Dennoch bezwang das Team die kampfstarken Landsbergerinnen nach 20 Minuten mit 17:10.
Manfred Breu, der neue Trainer der DRHV-Damen, der pünktlich zum Turnierbeginn in der Sporthalle aufgetaucht war, hielt es da schon nicht mehr in der beabsichtigten Zuschauerrolle. Schon zum zweiten Match gegen den Ligarivalen MSV Buna Schkopau hatte Breu auf der DRHV-Bank Platz genommen. Kassierte der DRHV in der vergangenen Saison gegen Schkopau mit 18:35 und 23:35 noch zwei deftige Schlappen, gelang mit einem 6:6 ein deutlicher Hinweis, dass man vom letztjährigen Meisterschaftsvierten nicht mehr unendlich weit entfernt ist. Mit einem deutlichen 16:3 gegen den Bezirksklässler Stahl Chemnitz im dritten Vorrundenspiel wurde der Gruppensieg sichergestellt.
Durch die kurzfristige Absage von Grün-Weiß Wittenberg kam die Turnierplanung für die B-Gruppe am Spielort Sporthalle Krondorf wie auch der Gesamtablauf des Turniers tüchtig durcheinander. Entgegen der Vorschau mussten nun alle Teams der A-Gruppen komplett gegen die Krondorf-Mannschaften antreten, welche nicht nur weniger Spiele, sondern auch deutlich erweiterte Erholungspausen hatten.
Gegen den sächsischen Verbandsligisten HV Schneeberg, für den in der letzten Saison noch DRHV-Neuzugang Vanessa Queck spielte, erlebten die Breu-Schützlinge einen Leistungseinbruch. 19 Fehler führten zu einem 6:10. Gegen die gastgebende HSG Wolfen, im Vorjahr Achter der Anhaltliga, gelang anschließend ein mühevolles 9:6. Die DRHV-Mädels offenbarten nun deutliche Ermüdungserscheinungen.
Favorit setzt sich durch
Im letzten Turnierspiel gegen den einzigen Vertreter der Mitteldeutschen Oberliga, die HSG Gera-Zwötzen, mobilisierten die Damen aus der Doppelstadt noch einmal letzte Kräfte. Bis zum 4:4 in der 14. Minute war sogar Platz 2 der Endabrechnung in Sichtweite. Ein kraftvoller Schlussspurt des höherklassigen Kontrahenten zum 4:7-Endstand ließ dann aber nur Rang 4 im Klassement zu. Gera-Zwötzen wurde letztlich auch insgesamt seiner Favoritenrolle gerecht und gewann das Turnier vor Buna-Schkopau und Schneeberg.
Manfred Breu zeigte sich in seinem ersten Fazit nicht sonderlich überrascht: "Solange die Kraft bei den Mädels reichte, boten sie angesichts des fehlenden Balltrainings ansehnliche und schnelle Handballkost", sagte der neue Trainer. "Sehr angetan war ich von den Leistungen beider Torfrauen und dem kämpferischen Engagement aller. Hier möchte ich besonders Sarah Vollert erwähnen, die nach dem bedauerlichen Ausscheiden von Christine Nagel im Rückraum Verantwortung übernahm, aber auch Lisa Schröter und Samira Lindenau, die unsere erfolgreichsten Werferinnen waren."
DRHV 06: Bensch, Schmidt - Nagel, Ehlert 5, Schröter 21 / 6, Lindenau 15, Krüger 3, Paulenz 1, Vollert 10, Walter 1, Queck 2