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Handball-Bezirksmeistermannschaft von 1980 Handball-Bezirksmeistermannschaft von 1980: Alte Zeiten und neue Pläne

Von Gunnar Lehmann 17.06.2015, 07:23
Handball im Tor.
Handball im Tor. DPA/ARCHIV Lizenz

Dessau-Roßlau - Ein großes „Hallo“ gab es, als sich die ehemaligen Spieler der „BSG Motor SW Roßlau“ nach Jahren ihres größten Triumphes trafen, um über alte Zeiten zu sprechen. Das von langer Hand durch den ehemaligen Kapitän Peter Teckel vorbereitete Treffen diente jedoch nicht nur dazu, um über erreichte Erfolge und gemeinsame Erlebnisse zu sprechen.

Natürlich war der Bezirksmeistertitel von 1980 (vergleichbar mit dem heutigen Landesmeistertitel) Hauptgesprächsthema in der Runde. Im damals noch eigenständigen Roßlau war die BSG Motor Schiffswerft das Handball-Aushängeschild. Der Bezirksmeistertitel war nach dem Gewinn der DDR-Feldhandballmeisterschaft 1951 der größte Erfolg der Schifferstädter.

So ganz ohne Dessauer Spieler wurde aber auch damals schon nicht gespielt. „Die Spieler, die in ihren Vereinen nicht zum Zuge kamen, wechselten auch damals zum Nachbarn“, so Jens Winterberg, der ehemalige Abteilungsleiter Handball in Roßlau. Das waren auf Dessauer Seite kurioserweise vorwiegend Abwehrspieler, die den Weg nach Roßlau fanden. „Damit hatten wir eine erfahrene Abwehr mit Harald Deutschland im Tor und einen flinken Angriff. Eine erfolgreiche Mischung“, so Winterberg.

Die erfolgreichen Handballer der ehemaligen BSG Motor SW Roßlau (später Roßlauer Jahn HV), die in der Saison 1979/80 den Bezirksmeistertitel (3. Liga) erringen konnten, trafen sich am Freitag in Roßlau.

Mit dabei war auch der gebürtige Roßlauer Günther Dreibrodt, der - neben dem Olympiasieg im Jahr 1980 mit der Handball-Nationalmannschaft der damaligen DDR in Moskau - seine größten sportlichen Erfolge im Trikot des SC Magdeburg feierte.

Er ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit den Ehemaligen an vergangene Zeiten zu erinnern und zugleich Pläne für eine Bewahrung der Handballtradition in der Schifferstadt zu schmieden.

Das nächste Treffen soll nach den Plänen der Mannschaft in fünf Jahren wiederholt werden. Von den damals 15 Spielern konnten immerhin 13 Spieler begrüßt werden. 

Der Kontakt riss auch nach der aktiven Karriere nicht ab, und so fanden von 15 Spielern aus der Meistermannschaft immerhin 13 den Weg nach Roßlau. Zwei Spieler fehlten krankheitsbedingt. Dafür konnten die Roßlauer ein anderes Handball-Schwergewicht in ihrer Mitte begrüßen. Günther Dreibrodt, ehemaliger Rückraumstar des SC Magdeburg in dessen erfolgreichster Zeit, feierte seinen größten sportlichen Erfolg zufälligerweise auch 1980, als es der damaligen DDR-Nationalmannschaft mit ihm gelang, in Moskau den bislang einzigen Olympiasieg einer deutschen Männerhandballmannschaft zu erringen.

Seine aktive Karriere ließ der erfolgreiche Handballer (neben dem Olympiasieg auch zweifacher Champions-League-Sieger und siebenfacher DDR-Meister mit dem SCM) in Roßlau ausklingen. Mit ihm gelang es dem TV Jahn Roßlau 1992 noch einmal, den Landesmeistertitel zu erringen. Dabei wurde Dreibrodt Torschützenkönig der Liga.

Blick in die Zukunft

In geselliger Runde ging es diesmal aber nicht nur darum, über alte Zeiten zu sprechen. Aus Anlass des diesjährigen Schifferfestes in Roßlau (27. bis 30. August), das mit dem 800-Jahr-Jubiläum von Roßlau zusammenfällt, soll beim Festumzug eine eigene Gruppe teilnehmen. „Da einigen von uns aber Trikots wohl zu eng wären, haben wir uns für eine andere Variante entschieden“, schmunzelt Winterberg. Neben den Bezirksmeistern und Dreibrodt sollen dann auch andere ehemalige Mannschaften des Vereins mitmarschieren und an die erfolgreiche Handballtradition in Roßlau erinnern. (mz)