Handball-3. Liga Handball-3. Liga: Marco Hüls macht es wie Carsten Jancker

dessau - Auf den ersten Blick haben Carsten Jancker und Marco Hüls nicht viel gemeinsam. Der eine war Fußballer beim FC Bayern München, der andere spielt Handball beim Dessau-Roßlauer HV. Eine Szene, die man mit Carsten Jancker verbindet, ist dessen Schlitzohrigkeit beim Spiel gegen 1860 München, als er dem mittlerweile verstorbenen Torwart Bernd Meier den Ball von hinten wegspitzelte und ins leere Tor traf.
Keine Ruhe im Spiel
Auch Marco Hüls sorgte am Sonntag für Erheiterung, als er sich hinter einem Flensborger Spieler einwechselte und von diesem den Ball förmlich in die Hände überreicht bekam. Der DRHV führte in dieser Phase mit 5:1, hätte direkt nach diesem ungewöhnlichen Ballgewinn auf 6:1 erhöhen können, verpasste diese Möglichkeit aber und führte wenige Sekunden später nur noch mit 5:3. „Wir wollen da mit dieser Euphorie weitermachen und machen dann so viele Passfehler. Da hat uns der kluge Kopf gefehlt, wir haben keine Ruhe in das Spiel bekommen“, sagt Robert Lux. Auch der Kapitän des Dessau-Roßlauer HV war nicht ganz unbeteiligt, leistete sich ebenfalls zwei unnötige Fehlabspiele.
Erfahrene Akteure springen ein
Nun gehören Aufs und Abs zu jedem Spiel dazu, vor allem in der Anfangsphase der Saison greifen viele Mechanismen noch nicht zu einhundert Prozent. „Die neuen Spieler müssen erst einmal integriert werden“, sagt Lux. So war es auch nicht verwunderlich, dass keiner der Neulinge, sondern der erfahrene Kapitän in einer schwierigen Phase für den DRHV in die Bresche sprang. So ganz selbstverständlich und planbar ist das aber auch nach so einer langen Karriere, wie sie der 34-Jährige bereits hinter sich hat, nicht. „Das kann man nicht erkennen, wann man genau übernehmen muss“, so Lux, „nach meinem einen Tor war dann der Knoten geplatzt.“ Einem Rückraumtreffer ließ er einen weiteren folgen, traf kurz darauf sogar mit einem Dreher vorbei am Torwart.
Die Euphorie der Anfangsphase war wieder zurück, das Vertrauen in die Heimstärke, welche den DRHV seit einem Jahr ohne Niederlage zu Hause auszeichnet. „Das beflügelt uns für die nächsten Aufgaben“, so Lux. (mz)